Gelsenkirchen-Buer. Fußball-Nationalspieler Ilkay Gündogan spendete seiner Heimatstadt Gelsenkirchen 10.000 Atemschutzmasken. Sie kommen ins Pandemie-Lager.

Ganz plötzlich standen die vier Pappkartons am Donnerstagnachmittag bei der Zentralen Feuer- und Rettungswache an der Seestraße in Buer da. Darin enthalten: Addiert 10.000 Atemschutzmasken der Klasse FFP1. Der Name des prominenten Spenders war überall in Großbuchstaben aufgedruckt: Ilkay Gündogan. Der Profifußballer und Nationalspieler in Diensten des englischen Topclubs Manchester City wollte seiner Heimatstadt Gelsenkirchen damit ein Geschenk bereiten.

„Das ist eine schöne, sehr nette Geste von Herrn Gündogan“, sagte Kirstin Eisenhauer. Sie ist die Abteilungsleiterin Technische Dienste bei der Feuerwehr und gehört zu jenen Verbindungsbeamten, die Mitglied im 15-köpfigen Krisenstab der Stadt Gelsenkirchen sind. Dieser Stab ist es, der in Zeiten des grassierenden Corona-Virus für die Verteilung der gesammelten Schutzausrüstungsvorräte verantwortlich ist. Diese werden derzeit allesamt im so genannten Pandemie-Lager aufbewahrt, dessen genauer Standort aus Sicherheitsgründen nicht in der Öffentlichkeit bekannt gegeben wird.

Gündogan-Spende wandert in den Fundus des Gelsenkirchener Pandemie-Lagers

Der deutsche Fußball-Nationalspieler Ilkay Gündogan – hier am Ball im Freundschafts-Länderspiel gegen Serbien im März 2019 – ist in Gelsenkirchen geboren und aufgewachsen.
Der deutsche Fußball-Nationalspieler Ilkay Gündogan – hier am Ball im Freundschafts-Länderspiel gegen Serbien im März 2019 – ist in Gelsenkirchen geboren und aufgewachsen. © Getty Images | Martin Rose

In besagtes Lager werden nun auch die 10.000 Masken gebracht, die Gündogan gespendet hat. „Wir selbst können sie aber nicht nutzen“, sagt Carsten Jost, der Sprecher der Feuerwehr, weil seine Kolleginnen und Kollegen im Dienst ausschließlich auf Masken der Klassen FFP2 und FFP3 setzen. Dennoch werden auch die von Gündogan finanzierten Masken ganz sicher ihre Verwendung finden – etwa in Pflegeheimen oder für private Pflegedienste oder Krankentransporte.

Wichtig ist es Eisenhauer und Jost zu betonen, dass es sich bei dem Bestand im Pandemie-Lager um Notfall-Reserven handelt. „Jeder, der Schutzanzüge und Masken benötigt, ist für die Beschaffung zunächst einmal selbst verantwortlich“, betont die Abteilungsleiterin. Soll heißen: Privatpersonen, Vereine oder Firmen können nicht aus diesem Fundus bedient werden. Jegliche Anfrage bei der Feuerwehr oder der Stadt in diese Richtung sei vergebens. „Allein der städtische Krisenstab entscheidet, wann und für wen diese Materialien zur Verfügung gestellt werden“, so Eisenhauer.

Die Feuerwehrfrau berichtet, dass sich die Beschaffung von Schutzausrüstung weiterhin als schwierig gestalte. Zum einen seien die Preise „auf einem stark erhitzten Markt über Nacht explodiert“. Zum anderen gebe es leider einige schwarze Schafe in der Branche, deren Schutzausrüstungen nicht den normierten Anforderungen entsprechen würden. Inzwischen habe sich die Lage minimal entspannt, so Eisenhauer. „Aber zwischen Warenstellung und Lieferung vergehen derzeit immer noch rund zwei Wochen.“

Ilkay Gündogan selbst wollte sich zu seiner Materialspende nicht öffentlich äußern. Vermutlich wollte er lieber Taten sprechen lassen, statt viele Worte zu verlieren. Die Kontaktherstellung und Materiallieferung waren über einen seiner Spielerberater erfolgt.