Gelsenkirchen-Altstadt. Klopapier ist, pardon, derzeit in aller Munde: Bei Café Pabst in Gelsenkirchen gilt das wörtlich. So hat die Chefin ihre süße Klo-Rolle kreiert.
6,95 Euro für eine Rolle Klo-Papier. Nun ja, selbst wenn die aus Vierlagen-Papier gedreht und zum besonders sanft-flauschigen Abputzen geschaffen wäre, würde das wohl dennoch unter die Rubrik Corona-Wucher fallen. Doch in diesem Fall ist die Rolle nichts fürs große Geschäft, aber durchaus ein Geschäft in Corona-Zeiten, wo alles wegen Klopapier von der Rolle ist: Nusskuchen verbirgt sich unter der weißen Hülle, die sogar eine klassische Perforierung und leichten Prägedruck aufweist. Diese süßen Rollen sind hausgemacht - von der Gelsenkirchener Konditormeisterin Tanja Pabst.
Gelsenkirchener Konditorin setzte ihre Rollen-Idee spontan um
Zugegeben, die Idee mit dem leckeren Ess-Papier hatten auch schon andere im Revier. Doch warum nicht gut kopieren und eigene optische Akzente setzen?, sagte sich die Gelsenkirchenerin und machte sich vergangene Woche an die Arbeit. "Das ist bei mir spontan entstanden", sagt sie. 25 Rollen hat sie gebacken, mit Roll-Fondant überzogen, die Blätter herausgearbeitet, dann das Ergebnis auf ein güldenes Deckelchen gesetzt. Edel halt: Klopapier gilt derzeit ja geradezu als Luxusgut und ist damit, pardon, in aller Munde.
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"Die 25 Rollen waren Samstag direkt alle weg", sagt die Kaffeehaus-Chefin. Montag hat sie umgehend nachgelegt, dafür zunächst einmal neue Ware ordern müssen. "Für morgen sind schon 40 bestellt", sagt Tanja Pabst, "ich komme kaum hinterher". Morgens waren die Kuchen im Ofen, danach ging es zack-zack weiter mit der Rollen-Deko.
Die Nachfrage nach Wunschtorten ist eingebrochen
Der Erfolg der süßen Rollen freut, kann aber im 16 Mann- und Frau-Betrieb nur die Umsatzeinbrüche lindern. Der Café-Betrieb ruht, die Bestellungen sind drastisch zurück gegangen. Groß gefeiert wird aktuell nicht. Da gibt es denn auch kaum jemanden, der Wunschtorten für runde Geburtstage, Jubiläen oder Kommunionkinder ordert. Die Öffnungszeiten ihrer Traditions- Konditorei hat die Familie Pabst eingeschränkt. "In der ersten Woche wusste man ja gar nicht, ob es überhaupt weitergeht", sagt Tanja Pabst, "doch mittlerweile hat es sich einigermaßen eingespielt."
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In ihrem Café an der Arminstraße 17 stößt die Konditorin gerade an Produktions-Grenzen. In Corona-Zeiten gibt es einen neuen Notstand zu beklagen: Tanja Pabst fehlen aktuell Dosen, um größere Mengen runde Nusskuchen zu backen.
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