Gelsenkirchen. Die Gelsenkirchener Apotheker verstärken den Infektionsschutz in den Geschäften für Kunden und Mitarbeiter. Ein Appell.
Zu den wenigen Einrichtungen, die derzeit noch Kunden empfangen, gehören neben Lebensmittelgeschäften die Apotheken. Eine wichtige Entscheidung, sagt Apotheker Christian Schreiner, Sprecher der Gelsenkirchener Apothekerschaft: „In Krisenzeiten ist es wichtiger denn je, dass die Versorgung der Bevölkerung mit Arzneimitteln funktioniert.“
Die Apotheken-Teams in Gelsenkirchen und verzeichnen einen großen Andrang und Aufklärungsbedarf. „Viele Menschen sind verunsichert. Dafür sorgen nicht zuletzt die Falschinformationen über das Corona-Virus, die im Internet kursieren. Wenn sich plötzlich Nachrichten zu angeblichen Gefahren oder Wunderwirkungen bestimmter Medikamente im Netz verbreiten, ist meist Vorsicht geboten. Fragen Sie einen Experten. Apotheker stehen für Fakten statt Fake-News.“ So wollen die Apotheker auch Hamsterkäufe von Medikamenten verhindern, für die es keinerlei Grund gibt. Solche Panikkäufe schaden stattdessen denjenigen, die die anderswo gehorteten Medikamente tatsächlich benötigen.
Auch die Apotheken ergreifen nun jedoch gezielte Infektionsschutzmaßnahmen, um ihre Mitarbeiter und die Patienten zu schützen. Das Infektionsrisiko ist für diese Mitarbeiter besonders hoch, da sie tagtäglich Kontakt mit potenziellen Virusträgern haben. „Die Schutzmaßnahmen sollen bitte nicht als Affront missverstanden werden“, wirbt Schreiner um das Verständnis der Kunden. „Sie sollen die Gesundheit aller Patienten und Apothekenmitarbeiter schützen.“ So fordern zum Beispiel Hinweisschilder dazu auf, zwei Meter Abstand voneinander zu halten. Einige Apotheken haben Plexiglaswände an den Verkaufstischen angebracht, die die Mitarbeiterinnen davor schützen sollen, angehustet oder angeniest zu werden.
Andere bitten darum, dass sich beispielsweise nicht mehr als drei oder fünf Kunden zeitgleich in der Apotheke aufhalten. „Je weiträumiger es zugeht, desto geringer das Ansteckungsrisiko für das Personal, aber auch für die Patientinnen und Patienten“, begründet Schreiner. Patienten mit Symptomen, die auf eine Infektion mit dem Corona-Virus hindeuten, sollten eine Apotheke am besten überhaupt nicht mehr betreten, sondern sich telefonisch melden. „Die Apothekerinnen und Apotheker in Gelsenkirchen bedanken sich bei den Kunden für die Solidarität und gegenseitige Rücksichtnahme“, betont Schreiner. Diese seien wichtig, um in der Krise, von der keiner wisse, wie lange sie dauern wird, die flächendeckende Versorgung mit Arzneimitteln sicherzustellen.