Gelsenkirchen. Halteverbote, Sperrungen, Umleitungen und Sicherheit – was Narren in Gelsenkirchen zum Rosenmontagszug in Erle wissen müssen.

Der Höhepunkt des Straßenkarnevals naht. Am Montag, 24. Februar 2020, zieht der Rosenmontagszug ab 14.30 Uhr über die Cranger Straße durch Gelsenkirchen-Erle. Straßensperrungen, Halteverbote und Umleitungen sind nötig, damit die Narren unbeschwert feiern können, Busse ersetzen Straßenbahnen und erleichtern das Ein- und Aussteigen rund um die tolle Meile. Und auch die Sicherheit spielt an Karneval eine Rolle. Was Jecken wissen müssen.

Die Loveparade-Katastrophe und der Lastwagen-Anschlag vom Berliner Breitscheidplatz haben dazu geführt, dass seither an Karneval ein verschärftes Sicherheitskonzept greift. Stadt, Polizei, Feuerwehr und Karnevalisten haben sich im Vorfeld des diesjährigen Rosenmontagszuges dazu wieder eng abgestimmt. „Das Konzept kommt 2020 wieder zum Tragen“, sagt Gerd Schwenzfeier vom Gelsenkirchener Festkomitee.

Mobile Einfahrsperren und Lastwagen versperren die Zuwege zur Karnevalsmeile

Konkret bedeutet das, dass die Zufahrtswege zur Umzugsstrecke mit Fahrzeugen versperrt werden. So solle verhindert werden, dass Fahrzeuge unerlaubt zur Strecke gelangen. Gelsenkirchener Spediteure (Seppelfricke, Basdorf) blockieren mit ihren mobilen Schwergewichten „jede Seitenstraße“, die Fahrer kommen laut Schwenzfeier aus den Reihen der Karnevalisten, „damit die Lastwagen im Falle eines Rettungseinsatzes schnell bewegt werden können.“ Die Stadt stellt den Karnevalisten außerdem noch „mobile Einfahrsperren wie man sie vom Weihnachtsmarkt her kennt zur Verfügung“, sagte Stadtsprecher Oliver Schäfer. Die Gitter verhindern Zugang und Zufahrt aus dem Norden und dem Süden auf die Hauptverkehrsachse.

Im Vorjahr herrschte beim 41. Rosenmontagsumzug in Gelsenkirchen-Erle noch strahlend schönes Wetter. Zur 42. Auflage sollten sich die Besucher auf durchwachseneres Wetter einstellen.
Im Vorjahr herrschte beim 41. Rosenmontagsumzug in Gelsenkirchen-Erle noch strahlend schönes Wetter. Zur 42. Auflage sollten sich die Besucher auf durchwachseneres Wetter einstellen. © FFS | Olaf Fuhrmann

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Polizei mahnt: Rücksicht nehmen, Wertsachen im Blick behalten, im Notfall 110 rufen

180 Ordner stehen an den Sperren, die „mitlaufenden Kräfte an den Wagen nicht mitgezählt“, erklärt Gerd Schwenzfeier. Wie viele Polizisten für das närrische Treiben rund um Mottowagen und marschierende Garden und Jecken genau im Einsatz sind, wird naturgemäß nicht veröffentlicht. Man darf aber getrost davon ausgehen, dass die Polizei mit mehr als 100 Kräften vor Ort ist – sichtbar wie auch nicht erkennbar in Zivil.

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Die Gelsenkirchener Polizei mahnt über ihre Sprecherin Merle Mokwa an Karneval zu „gegenseitiger Rücksichtnahme, denn nicht jedes Anrempeln im Gedränge passiert aus aggressiver Stimmung heraus.“ Die Wertsachen sollten außerdem immer im Blick behalten werden: Gerade in Menschenansammlungen sei es nicht einfach zu unterscheiden, ob man von einem Narren oder einem Taschendieb angetanzt wird. „Bargeld und Wertgegenstände sollten am besten in Innentaschen aufbewahrt werden“, lautet daher die Empfehlung.

Weitere Tipps und Ratschläge: Zivilcourage zeigen, wenn andere in Not sind, aber ohne sich selbst in Gefahr zu bringen. Wer Verdächtiges beobachtet, sollte die Polizei sofort über den Notruf 110 alarmieren. Die Einsatzkräfte sind in der Nähe und können schnell eingreifen.

Verschärfte Verkehrskontrollen, Warnung vor K. O.-Tropfen

Wer Alkohol getrunken hat, sollte Auto, Motorrad, Fahrrad und sonstige Fahrzeuge stehen lassen und den Heimweg mit Bus, Bahn, Taxi oder zu Fuß antreten. „Die Polizei verstärkt an den Karnevalstagen ihre Verkehrskontrollen, um berauschte Fahrer direkt aus dem Verkehr zu ziehen“, kündigte Mokwa an. Ein weiterer Tipp: „Getränke sollten nicht unbeaufsichtigt stehen gelassen werden. Unbekannte könnten K. O.-Tropfen in Gläser oder Flaschen füllen, um ihre Opfer zu betäuben, gefügig zu machen oder auszurauben.“

Diesen Weg nimmt der traditionelle Rosenmontagsumzug in Gelsenkirchen durch den Stadtteil Erle.
Diesen Weg nimmt der traditionelle Rosenmontagsumzug in Gelsenkirchen durch den Stadtteil Erle. © WNM | Grafik:

Sperrungen, Halteverbote, Busse statt Straßenbahnen

Der Rosenmontagsumzug in Erle hat Auswirkungen auf den Verkehr. Die Cranger Straße muss zwischen Middelicher Straße und Auguststraße ab 12 Uhr für den Fahrzeugverkehr gesperrt werden. Für die Strecke des Rosenmontagsumzuges gilt ein absolutes Haltverbot ab 11 Uhr. Im Verlauf der Auguststraße gilt ebenfalls ein absolutes Haltverbot am Veranstaltungstag.

Für die Aufstellung des Zuges wird die Willy-Brandt-Allee zwischen der Münsterstraße und der Auguststraße von 12.30 Uhr bis 15.30 Uhr für den Verkehr in Richtung Adenauerallee gesperrt. Eine Umleitung wird ausgeschildert.

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Einzug Karnevalisten
Einzug Karnevalisten © FUNKE Foto Services | Michael Korte
Die Prinzengarde zieht ein
Die Prinzengarde zieht ein © FUNKE Foto Services | Michael Korte
Der Stadtprinz Martin I. zieht ein
Der Stadtprinz Martin I. zieht ein © FUNKE Foto Services | Michael Korte
Die Stadtprinzessin Martina III. (2.v.l.)
Die Stadtprinzessin Martina III. (2.v.l.) © FUNKE Foto Services | Michael Korte
Die Moderatorin Alexandra Schweinsberg (links)
Die Moderatorin Alexandra Schweinsberg (links) © FUNKE Foto Services | Michael Korte
Die Stadtprinzessin Martina III. (2.v.l.)
Die Stadtprinzessin Martina III. (2.v.l.) © FUNKE Foto Services | Michael Korte
Die Gäste feiern
Die Gäste feiern © FUNKE Foto Services | Michael Korte
Oberbürgermeister Frank Baranowski
Oberbürgermeister Frank Baranowski © FUNKE Foto Services | Michael Korte
Oberbürgermeister Frank Baranowski (rechts) mit Ordensträgern
Oberbürgermeister Frank Baranowski (rechts) mit Ordensträgern © FUNKE Foto Services | Michael Korte
Die Prinzengarde der KG Narrenzunft
Die Prinzengarde der KG Narrenzunft © FUNKE Foto Services | Michael Korte
Die Prinzengarde der KG Narrenzunft
Die Prinzengarde der KG Narrenzunft © FUNKE Foto Services | Michael Korte
Die Gäste feiern
Die Gäste feiern © FUNKE Foto Services | Michael Korte
Die Gruppe ICON des KC Astoria
Die Gruppe ICON des KC Astoria © FUNKE Foto Services | Michael Korte
Die Gruppe ICON des KC Astoria
Die Gruppe ICON des KC Astoria © FUNKE Foto Services | Michael Korte
Die Gruppe ICON des KC Astoria
Die Gruppe ICON des KC Astoria © FUNKE Foto Services | Michael Korte
Die Gäste feiern
Die Gäste feiern © FUNKE Foto Services | Michael Korte
Die Große Garde der KC Grün-Weiß Resse
Die Große Garde der KC Grün-Weiß Resse © FUNKE Foto Services | Michael Korte
Die Große Garde der KC Grün-Weiß Resse
Die Große Garde der KC Grün-Weiß Resse © FUNKE Foto Services | Michael Korte
Die Große Garde der KC Grün-Weiß Resse
Die Große Garde der KC Grün-Weiß Resse © FUNKE Foto Services | Michael Korte
Die Große Garde der KC Grün-Weiß Resse
Die Große Garde der KC Grün-Weiß Resse © FUNKE Foto Services | Michael Korte
Die Gäste feiern
Die Gäste feiern © FUNKE Foto Services | Michael Korte
Die Funkengarde der KG Bismarcker Funken
Die Funkengarde der KG Bismarcker Funken © FUNKE Foto Services | Michael Korte
Die Funkengarde der KG Bismarcker Funken
Die Funkengarde der KG Bismarcker Funken © FUNKE Foto Services | Michael Korte
Die Funkengarde der KG Bismarcker Funken
Die Funkengarde der KG Bismarcker Funken © FUNKE Foto Services | Michael Korte
Die Gäste feiern
Die Gäste feiern © FUNKE Foto Services | Michael Korte
Die Große Garde der KG Erler Funken
Die Große Garde der KG Erler Funken © FUNKE Foto Services | Michael Korte
Die Große Garde der KG Erler Funken
Die Große Garde der KG Erler Funken © FUNKE Foto Services | Michael Korte
Die Große Garde der KG Erler Funken
Die Große Garde der KG Erler Funken © FUNKE Foto Services | Michael Korte
Die Gäste feiern
Die Gäste feiern © FUNKE Foto Services | Michael Korte
Karnevalist Bernd Stelter
Karnevalist Bernd Stelter © FUNKE Foto Services | Michael Korte
Die Gäste feiern
Die Gäste feiern © FUNKE Foto Services | Michael Korte
Karnevalist Bernd Stelter
Karnevalist Bernd Stelter © FUNKE Foto Services | Michael Korte
Die Gäste feiern
Die Gäste feiern © FUNKE Foto Services | Michael Korte
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Während des Zuges ersetzt die Bogestra den Schienenverkehr der Linie 301 durch Busse. Um das Ein- und Aussteigen zu ermöglichen, wird auf der Vinckestraße zwischen der Tunnelausfahrt und der Horster Straße, auf der südlichen Fahrbahnseite der Emil-Zimmermann-Allee sowie der östlichen Fahrbahnseite der Cranger Straße in Höhe der Häuser 129 bis 131 ein absolutes Haltverbot eingerichtet.

Mit Verkehrstafeln wird an allen Zufahrtsbereichen zur Cranger Straße auf das Haltverbot am Veranstaltungstag hingewiesen. Alle Halter werden gebeten, ihre Autos rechtzeitig zu versetzen. Fahrzeuge, die am 24. Februar nach 11 Uhr noch im Fahrbereich des Rosenmontagszuges und den genannten Bereichen abgestellt sind, müssen zur Sicherheit kostenpflichtig abgeschleppt werden. Der städtische Verkehrsüberwachungsdienst überwacht die Einhaltung der Verbote.

Zwei Narren geben sich freiwillig ein Bützchen (Küsschen). Aufdringliche Küsser und oder dreiste Grapscher riskieren allerdings Freiheits- und Geldstrafen, warnt der Gelsenkirchener Anwalt. Die Gelsenkirchener Polizei mahnt: „Nein heißt nein.“
Zwei Narren geben sich freiwillig ein Bützchen (Küsschen). Aufdringliche Küsser und oder dreiste Grapscher riskieren allerdings Freiheits- und Geldstrafen, warnt der Gelsenkirchener Anwalt. Die Gelsenkirchener Polizei mahnt: „Nein heißt nein.“ © dpa | Julian Stratenschulte

Dreiste Grapscher und aufdringliche Küsser riskieren Freiheits- oder Geldstrafe

Alkohol hebt die Laune, lässt aber oft die Hemmungen sinken. Wird das ein oder andere Küsschen ausgetauscht, ist das aber nicht gleich eine Einladung zu weiterer körperlicher Annäherung. „Bei ungewollten Küssen oder beispielsweise beim beliebten Po-Tatschen im Karneval kommt eine Strafbarkeit insbesondere wegen Sexueller Belästigung gemäß Paragraf 184i in Betracht“, sagt der Gelsenkirchener Rechtsanwalt Arndt Kempgens. Es drohten in diesen Fällen Freiheitsstrafen bis zu zwei Jahren oder empfindliche Geldstrafen. Nicht strafbar mache sich, wer im Karneval in üblichem (sozialadäquatem) Umfang – auch ungefragt – „bützt“ (Küssen mit geschlossenem Mund). Anders ist es allerdings, wenn das „Opfer“ sich wehrt oder sonst „nicht-bützbereit“ zeigt. „Wer ein Nein überschreitet, begibt sich in den verbotenen Bereich“, warnen Anwalt Arndt Kempgens und Polizeisprecherin Merle Mokwa.