Gelsenkirchen-Buer. Jahresprogramm des Gelsenkirchener Kunstmuseums bietet Abwechslung: Kunst aus Reis, ein vergessener Maler und Haushaltsutensilien in Bewegung.

Das Kunstmuseum Gelsenkirchen ist bereits mit verschiedene Ausstellungen und Veranstaltungen erfolgreich ins Jahr gestartet. Auch im weiteren Verlauf des Jahres wird es ein buntes Programm geben. Der Eintritt uns Museum ist wie immer frei.

Ein Selbstbildnis des Künstlers Paul Goesch.
Ein Selbstbildnis des Künstlers Paul Goesch. © Stadt Gelsenkirchen

Eine neue Präsentation im Musiksaal startet ab dem 26. April. Aus der Sammlung Prinzhorn in Heidelberg werden dort Werke des avantgardistischen Künstlers Paul Goesch gezeigt. Insbesondere durch seine Psychiatrisierung von 1921 bis zu seiner Ermordung 1940 ist das künstlerische Oeuvre in Vergessenheit geraten. Zu Unrecht, wie die selten gezeigte Auswahl der Zeichnungen, Gouachen und Aquarelle belegt.

Vielfalt und Inklusion

Am 17. Mai wird das Kunstmuseum Gelsenkirchen ein inklusives Programm zum Internationalen Museumstag anbieten. Zum diesjährigen Thema „Museum für alle – Vielfalt und Inklusion“ wird es unter anderem Führungen für Sehbeeinträchtigte und Blinde geben, Rundgänge in Gebärdensprache, in türkischer und russischer Sprache sowie einen Musikbeitrag auf dem Museumsplatz.

Weiter geht es am 7. Juni in der Kunstvereinsreihe „Open up – Kunst, Technologie, Innovation“. Der in Roermond geborene und in Berlin und Freiburg lebende Nol Hennissen stellt dann seine Werke aus. Der Künstler, der bereits zahlreiche Lehraufträge im Ruhrgebiet hatte, wird für seine Inszenierung im Kunstraum als Basismaterial Reis in größeren Gebinden nutzen.

„Kunst am Baum“ geht weiter

Im kleinen Museumsfoyer findet jährlich die Begleitausstellung zum langjährigen Außenprojekt des Kunstvereins Gelsenkirchen „Kunst am Baum“ statt. In Vorbereitung ist der 28. Standort für die künstlerische Gestaltung eines gefällten Baumes in den Berger Anlagen an der Adenauerallee. Eingeladen ist die Bochumer Bildhauerin Sibylle Pieper. Bereits im Frühjahr wird sie im Skulpturenpark Schloß Berge eine Baumskulptur gestalten. Im Kunstmuseum werden ab dem 21. Juni neben vorbereitenden Projektskizzen weitere bildhauerische Arbeiten der Künstlerin gezeigt.

Im Sommer werden in der Alten Villa ab dem 14. August in einer Gruppenschau des Kunstvereins Positionen mehrerer Gegenwartskünstler zum Thema Kunststoff als Werkstoff in der Kunst gezeigt.

Kooperation mit dem Ludwig Museum

Die Arbeit „Landflucht“ des Künstlers Franziskus Wendels. Das obere Bild zeigt die Ansicht im Hellen, das untere Bild die Ansicht im Dunkeln.
Die Arbeit „Landflucht“ des Künstlers Franziskus Wendels. Das obere Bild zeigt die Ansicht im Hellen, das untere Bild die Ansicht im Dunkeln. © Stadt Gelsenkirchen

Im Herbst wird es eine Kooperation mit dem Ludwig Museum in Koblenz geben. Franziskus Wendels wird seine jüngsten Installationen mit Leuchtfarbe vor Augen führen. Ab dem 13. September wird er den Kunstraum mit skulpturalen Ensembles aus Alltagsgegenständen inszenieren, die sich in der Dunkelheit zu verblüffenden Stadtkulissen und Architekturansichten wandeln.

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Mit einer Doppelschau endet das Jahr 2020. Blick und Bewusstsein werden in der Ausstellung geschärft, die die Aneignung von Welt auf unterschiedliche Weisen thematisiert. Peter Könitz verwandelt praktische Werkstücke und ausgediente Haushaltsutensilien in künstlerische Objekte, die mittels Elektromotoren in Bewegung versetzt werden. Der gebürtige Mülheimer wird aus seinem umfangreichen Repertoire vorzugsweise Kleinplastiken, kinetische Objekte und Modelle für Skulpturen im öffentlichen Raum zeigen. Der Fotokünstler Peter Buchwald wird diese durch experimentelle Fotoarbeiten ergänzen. Alltagsgegenstände wie Glaskörper werden durch die gewählten Perspektiven, Beleuchtungen und Belichtungen verfremdet.