Gelsenkirchen-Buer. Kunstmuseum startet mit vielseitigem Ausstellungsprogramm für jedes Alter in 2020. Grafiken zeigen Stierkampf-Zeichnungen von Picasso.
Pablo Picasso, Anton Stankowski und zeitgenössische Kunst aus Gelsenkirchen: Mit einem vielseitigen Ausstellungsprogramm und zahlreichen Aktionen rund um die ausgestellten Werke startet das Kunstmuseum Gelsenkirchen ins Jahr 2020 – wie immer dienstags bis sonntags, 11 bis 18 Uhr. Nach wie vor bei freiem Eintritt, versteht sich.
Aktuelle Einblicke in die heimische Kunstszene bietet die „Jahresschau Gelsenkirchener Künstler“ bei einem Spaziergang am Donnerstag, 9. Januar, 15 Uhr, Erklärungen inklusive. Zu sehen sind 24 Positionen: Malerei, Skulptur, Video, Collagen und Installationen fügen sich zu einer spannungsvollen Ausstellung zusammen. Auf Kunst spezialisierte Fremdenführer – so genannte Cicerones – stehen zum Ende der Jahresschau am Sonntag, 2. Februar, 15 Uhr, auf allen Etagen der Alten Villa für Fragen und Impulse zur Verfügung.
Stankowskis „Fliegende Formen“
Unter dem Motto „Fliegende Formen“ stehen die farbstarken Werke des Gelsenkirchener Künstlers Anton Stankowski im Mittelpunkt der Veranstaltung „Mit Oma und Opa ins Museum“ am Samstag, 11. Januar, 15 Uhr (Eintritt frei). Dabei werden „Fliegende Formen“, „Plastische Bänder“ und „Diagonale Kräfte“ erforscht. Anschließend schaffen die Besucher ab sieben Jahren eigene spannende Variationen des Gesehenen. Am Sonntag, 12. Januar, 15 Uhr, gibt’s eine öffentliche Führung zu den Werken Stankowskis.
„Zeit widmen“ lautet das Motto bei der barrierefreien „Sinnlichen Führung für Menschen mit Demenz“ am Freitag, 17. Januar, und am Freitag, 14. Februar, jeweils ab 15.30 Uhr. Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen können mit einer Tasse Kaffee den Nachmittag begehen und in Ruhe durchs Museum spazieren, wo eine bestimmte Farbe, Form oder das Material eine Assoziation oder Erinnerung auslösen kann.
Studien zum Menschen
Anmeldungen für ausgewählte Veranstaltungen
Für folgende Veranstaltungen sind vorherige Anmeldungen nötig: „Mit Oma und Opa ins Museum“ sowie „Sinnliche Führung für Menschen mit Demenz“.
Möglich sind die Anmeldungen telefonisch (Telefon 0209 169-4130) oder per Mail (katharina.koenig@gelsenkirchen.de)
Im Herbst 2019 standen Naturstudien im Fokus der Betrachtung, nun rückt der Mensch in den Blick: Am Sonntag, 19. Januar, gewährt eine öffentliche Führung durch das Grafikkabinett ab 15 Uhr Einblicke in die Ausstellung „Studien II – Der Mensch“. Zu sehen sind Körper und Körperfragmente, die als Skizzen, Experimente oder Vorstudien für größere Arbeiten gedacht waren: Arbeiten von Käthe Kollwitz, Heinrich Zille, Hans Rahn, Rudolf Schulte im Hofe, Hermann Peters und anderen.
Ganz nah am Menschen ist auch der Kurzfilm „Faxen“ der Videokünstlerin Lisa Domin, die am Samstag, 25. Januar, bei einem Künstlerinnengespräch ab 16.30 Uhr die ungewöhnliche Entstehungsgeschichte ihres Films erläutern wird. Domin zeigt im „Gästezimmer“ des Museums aktuell eine Arbeit, die auf der baulichen Besonderheit der Justizvollzugsanstalt Gelsenkirchen basiert. Männer- und Frauentrakt sind nur durch einen großen Sportplatz voneinander getrennt. Die Künstlerin interessiert sich für die Kommunikation, die sich zwischen den jeweiligen Insassinnen und Insassen ergibt, und arbeitet diese in ihrem Video „Faxen“ künstlerisch auf.
Pablo Picassos Faszination für den Stierkampf
Der Februar steht im Grafikkabinett des Kunstmuseums Gelsenkirchen ganz im Zeichen von Pablo Picasso: Die Werkschau „Picasso – La Tauromaquia“ zeigt dessen intensive Auseinandersetzung mit dem Stierkampf in seinem Spätwerk. Im Mappenwerk „La Tauromaquia“ von 1957 illustrierte er mit 26 Aquatintaradierungen das Stierkampflehrbuch „La Tauromaquia – o Arte de Torerar“, das ein Torero 1796 verfasst hatte. Die eigentlich sehr reduzierten Grafiken zeigen Picassos außerordentliches zeichnerisches Können. Einen besonderen Blick auf die Werke gewährt der geführte Spaziergang am Donnerstag, 13. Februar, ab 15 Uhr. Am 16. Februar, 15 Uhr, stehen die Werke erneut im Mittelpunkt einer öffentlichen Führung.
Den „Extra-Tag“ im Schaltjahr am Samstag, 29. Februar, 15 Uhr, nutzt das Kunstmuseum für die Aktion „Mit Oma und Opa ins Museum“ für Interessierte ab sieben Jahren. Dann steht „Objet Trouvé – Alltag wird zu Kunst“ auf dem Programmzettel. „Objet trouvé“ sind gefundene Gegenstände - Dinge des Alltags, die Künstlerinnen und Künstler in ihre Werke einfügen und damit Neues schaffen: etwa Wattebällchen, Konfetti, Suppenlöffel oder Briefkastendeckel. An diesem Nachmittag können mitgebrachte Gegenstände aus dem Alltag zu spannenden Kunstwerken umgestaltet werden.
Anmeldungen für „Mit Oma und Opa ins Museum“, „Sinnliche Führung für Menschen mit Demenz“: 0209 169-4130 oder katharina.koenig@gelsenkirchen.de