Gelsenkirchen. Messerattacken werden von der Polizei statistisch erfasst. Nach den Landeszahlen sind nun auch die Gelsenkirchener Taten zusammengetragen worden.
Die Gewalt an sich hat nach Einschätzung der Polizei nicht zugenommen, geändert hat sich die Art und Weise, in der sie verübt wird. Oftmals sind dabei Messer im Spiel. Laut polizeilicher Statistik gab es 2019 in NRW 6827 Fälle, in denen Messer genutzt oder mit ihnen gedroht wurde. Nun hat die Gelsenkirchener Polizei auch die lokalen Fallzahlen zusammengetragen.
141 Messer-Fälle in Gelsenkirchen im vergangenen Jahr
In der Summe kommt die Polizei in Gelsenkirchen auf 141 Fälle im vergangenen Jahr. 34 davon fielen in die Kategorie „Verstoß nach dem Waffengesetz“. Dahinter verbergen sich verbotene Messer wie Butterflymesser, Fallmesser, Faustmesser und Springmesser. 98 Mal sind Personen polizeilich in Erscheinung getreten, die andere Messer benutzt haben, beispielsweise ein Kartoffelmesser aus dem Haushalt. Im weiter gefassten Kreis „Sonstige Stichwaffen“ sind neun Fälle aktenkundig, dabei handelte es sich unter anderem um Scheren.
Erstmals Gewalttaten mit Messer in der Statistik erfasst
Die Polizei im bevölkerungsreichsten Bundesland Nordrhein-Westfalen erfasst seit 2019 Gewalttaten mit Messern statistisch. Das hatte das NRW-Innenministerium 2018 angekündigt. Dem vorausgegangen ist ein Vorstoß der Gewerkschaft der Polizei, die davon sprach, dass immer mehr Jugendliche und Heranwachsende Messer mit sich tragen würden. Die SPD forderte darauf die Landesregierung auf, eine gesonderte Statistik über den Einsatz von Messern und Stichwaffen bei Straftaten einzuführen.
In Gelsenkirchen hatten unter anderem eine Messerattacke eines Stalkers auf eine junge Mutter in Buer, ein Messerangriff auf einen Badegast im Sportparadies und eine Waffenverbotszone im Hauptbahnhof für Schlagzeilen gesorgt.