Gelsenkirchen. CDU Gelsenkirchen lud zum Neujahrsempfang. Gastredner Peter Altmaier sagte ab. Seine Staatssekretärin sprach – und OB-Kandidat Malte Stuckmann.
„Wäre dies eine gewerbliche Veranstaltung, würde man sagen: ausverkauft!“ Im voll besetzten Saal des Augustinushauses begrüßte der Fraktionsvorsitzende Wolfgang Heinberg die Gäste zum Neujahrsempfang der CDU Gelsenkirchen.
CDU-Neujahrsempfang in Gelsenkirchen begann mit Sternsingern
Doch er hatte auch eine schlechte Nachricht zu verkünden: Der als Gastredner angekündigte Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier sagte krankheitsbedingt kurzfristig ab. Stattdessen kam Elisabeth Winkelmeier-Becker, Staatssekretärin im Wirtschaftsministerium, nach Gelsenkirchen. Sie als „Vertretung“ oder „Ersatz“ anzukündigen, vermied Heinberg, auch wenn ihr Name den meisten Gästen sicher nicht so geläufig war wie der ihres Chefs.
Traditionell begann der Empfang mit dem Auftritt der Sternsinger der St. Augustinus-Gemeinde. Und ebenso traditionell spaßig kündigte Heinberg die anschließende Sammelaktion an: „Spenden Sie bitte leise!“ Also möglichst, ohne Münzgeld in die Spardosen fallen zu lassen...
OB-Kandidat Malte Stuckmann hielt die Eröffnungsrede
Genauso traditionell hält beim CDU-Neujahrsempfang eigentlich der Fraktionsvorsitzende eine Rede. Eigentlich. Denn in diesem Jahr verzichtete er zugunsten von Malte Stuckmann. „Wer Wolfgang Heinberg kennt, der weiß, wie viel und was das bedeutet“, sagte der vom Kreisvorstand frisch nominierte OB-Kandidat. Und auch, wenn ihn in diesem Kreise die meisten kennen sollten, stellte er sich ordnungsgemäß vor: „Mein Name ist Malte Stuckmann und ich lebe seit meiner Geburt in Gelsenkirchen.“
Er schlug einen Bogen von seiner Heimatverbundenheit (das war für ihn schon als Kind da, „wo man von weitem die Flutlichter des Parkstadions erkennt“) über die aktuelle Situation der Stadt („Gelsenkirchen ist lebens- und liebenswerter als irgendein Ranking-Platz 401 das ausdrückt“) bis hin zu seinen politischen Zielen: Mehr machen in Sachen U3- und Ü3-Betreuung („Mir sind die Alltagssorgen von Eltern durchaus bekannt“), mehr machen für die Wirtschafts- und Standortförderung („Das muss Chefsache sein“) und ein Ausbau des Kommunalen Ordnungsdienstes. Sein Fazit zur augenblicklichen Lage der Stadt: „Gelsenkirchen wird unter Wert gelenkt.“ Er wolle weg von den ganzen roten Laternen. „Das geht am besten mit möglichst viel Schwarz in der Kommunalpolitik.“
Staatssekretärin fand lobende Worte für die Arbeit der GroKo in Berlin
Elisabeth Winkelmeier-Becker begann ihre Rede mit einem Plädoyer für die Arbeit der Großen Koalition in Berlin. Dass diese auch mit der neuen SPD-Doppelsitze fortgeführt wird, findet sie gut – weil es so weiter der Normalfall sei, dass eine Regierung eine komplette Legislaturperiode hält. „In Italien hat das nach dem Krieg, glaube ich, keine Regierung geschafft.“ Das sei schon deshalb schlecht, weil Parteien so immer im Wahlkampfmodus stünden.
Zur Arbeit der GroKo sagte sie: „Die Bilanz ist besser als die, die ihr manchmal nachgesagt wird.“ Mit dem Festhalten an der Schwarzen Null und der Einführung der Grundrente nannte sie nur zwei Beispiele. Sie machte aber auch keinen Hehl aus ihrer Meinung, dass die gute Arbeit vor allem an der Union liegt und warnte vor einem rot-rot-grünen Bündnis nach der nächsten Bundestagswahl.
Winkelmeier-Becker sagte etwas zur neuen Bonpflicht
Winkelmeier-Becker unterstrich die Bedeutung der Wirtschaft: „Wohlstand für alle – das Versprechen von Ludwig Erhard lässt sich am besten verfolgen, wenn die Wirtschaft stark ist.“ Bürokratieabbau sei ihr wichtig. Deshalb nahm sie auch Stellung zur neu eingeführten Bonpflicht, die für viele eher ein Bürokratieaufbau darstellt. Das Problem sei, das zurzeit keine Ausnahmen gewährt würden, sagte sie. Kleineren Betrieben sei dies versprochen worden. Hier müsse gegengesteuert werden.
Für die Kommunalwahl drückte sie Malte Stuckmann alle Daumen. „Der Amtsinhaber tritt ab, da sind die Chancen gut.“ Aber sie hatte auch ein paar mahnende Worte parat: „Was es für den Erfolg braucht, ist Geschlossenheit. Wenn die nicht da ist, nützt der beste Kandidat nichts.“
Hochkarätige Gäste
Traditionell kommen zum Neujahrsempfang der Gelsenkirchener CDU hochkarätige Gäste aus der Bundespolitik. Im vergangen Jahr war Julia Klöckner da, 2018 Altbundespräsident Christian Wulff, 2017 der hessische Ministerpräsident Volker Bouffier.
Die nächste große CDU-Veranstaltung findet am 8. Februar statt. Dann soll der vom Kreisvorstand nominierte OB-Kandidat Malte Stuckmann von einem Kreisparteitag bestätigt werden.