Gelsenkirchen-Erle. Auf Dennis und Laura folgen Martin I. und Martina III. ins höchste Narren-Amt der Stadt. Nun sind sie nach der Proklamation in Amt und Würden.
Es ist ein wahres Schaulaufen des Gelsenkirchener Karnevals, das es so oft nicht in der Session gibt – es kennzeichnet die echten Höhepunkte: Das eine Prinzenpaar scheidet, das andere wird proklamiert. Ein Wechselbad der Gefühle, das mit fröhlichen „Helau“, mit der mitreißenden Musik des Fanfarenzugs Essen-Katernberg und dem Schönsten wie Hochrangigsten, das jeder einzelne Verein zu bieten hat, beginnt. Hinterdrein läuft das noch amtierende Prinzenpaar, steht sogleich auf der Bühne der Erler Gesamtschule im Blitzlichtgewitter. Ein guter Moment für ein letztes Erinnerungsfoto.
Die künftigen Würdenträger sind da noch in Zivil. „Seit heute Mittag beschleunigt der Puls“, gesteht die künftige Lieblichkeit Martina III. Daher sei man froh, wenn alles klappt. Besondere Überraschungen von Gesang bis Tanz seien, zumindest für heute, nicht geplant. Obwohl der künftige Prinz, Martin I., dafür nicht ganz ungeeignet scheint, ist er doch seit Jahren Mitglied der legendären „Energiebündel“. Bühnenluft müsste er also gewöhnt sein. „Mit den Energiebündeln im Rücken ist das leichter“, mutmaßt er.
Kinderprinz Rouven sorgte für ersten großen Lacher des Abends
Ganz souverän präsentiert sich derweil Kinderprinz Rouven I., heimst mit seinem kessen Auftritt gar den ersten großen Lacher des Abends ein, als er den Tanz seiner Garde ankündigt: „Wir ihr seht, ist meine Prinzessin gut in Schuss. Sie wird es euch beweisen und lässt nun auch die Beine kreisen.“ Dann bietet die Kinderprinzengarde mit Freude und Elan eine schöne Choreografie mit tollen getanzten Figuren. Die noch amtierende große Prinzengarde darf danach auch noch einmal ihr Können unter Beweis stellen und genießt sichtbar den Moment, in dem sie der ganze Saal ein letztes Mal feiert für ihre Leistung, ihre Ausstrahlung und ihren Charme – Jubelschreie inklusive.
Wo Abschied genommen wird, da ist es meist emotional: Dennis und Laura richten letzte Worte an das Narrenvolk, an die Lieben, an einander. „Ich danke dir, dass dieser Traum wahr wurde – einmal Prinz zu sein in Gelsenkirchen. Und das mit dir an meiner Seite“, wendet sich der Prinz an seine Prinzessin. Besonders rührend: Bevor sie erwidert, wendet sie sich erst an den Papa, Olaf Poell, den Präsidenten des KC Grün Weiß Resse. „Seit meiner Kindheit unterstützt du mich und meine Träume. Du bist der beste Papa und ich liebe dich.“ Kein Wunder, dass es zum Ausmarsch der beiden stehende Ovationen gibt.
Großer Auftritt für die Minigarde der Narrenzunft
Da tut die folgende charmante Einlage richtig gut: Die Minigarde der Narrenzunft hat ihren großen Auftritt. Sechs verdammt junge Damen kommen als Cowboys und Indianer auf die Bühne, präsentieren charmant und zuckersüß ihren Showtanz und erobern die Herzen der Gäste im Sturm. Zum Lachen ist dann auch die Nummer der „Narrenzicken“, die eine musikalische Parodie des Märchenklassikers „Rotkäppchen“ auf die Bühne bringen.
Dass es jetzt ernst wird, sieht man, da nun Hans-Georg Schweinsberg, der Sitzungspräsident des Festkomitees, Mikrofon und Programmleitung übernimmt. Er verabschiedet Dennis und Laura, die nun beide ihre Tränen nicht mehr zurück halten können. Während der Applaus nicht enden will, geben sie die Insignien der Macht ab. Einmal noch marschieren die Gesellschaften ein – nun gefolgt vom neuen Prinzenpaar.
Auf der Bühne wird gebützt, was das Zeug hält. Dann geht alles ganz schnell: Oberbürgermeister Baranowski gibt die Insignien der Macht weiter. Unter dem Jubel der Narren ruft Hans-Georg Schweinsberg aus: „Der Gelsenkirchener Karneval hat neue Tollitäten.“