Gelsenkirchen. Die anhalten Zinsflaute setzt den Geldinstituten zu. Die Sparkasse Gelsenkirchen prüft weiter die Kündigung alter Prämiensparverträge.
Das anhaltende Zinstief und die schwindenden Erträge haben dazu geführt, dass Banken und Sparkassen tausende Prämiensparverträge kündigen. Die Sparkasse Gelsenkirchen prüft nach eigenen Angaben weiterhin die Kündigung derartiger Alt-Verträge. In ihrem Bestand hat sie rund 12.000 solcher Vereinbarungen. Die Volksbank Ruhr-Mitte verfügt über gut 10.000 Prämiensparverträge, will aber an Altverträgen nicht rütteln. „Wir sind vertragstreu“, sagte Volksbank-Sprecher Wilhelm Uhlenbruch.
Bei Geldhäuser verzichten weiterhin auf die Erhöhung von Gebühren, schließen es aber nicht aus, dass es im kommenden Jahr eine solche geben könnte, um dem Druck auf die Ertragslage entgegenzuwirken.
Gericht: Sparkassen dürfen diese Verträge kündigen
Diese Woche hatte die Sparkasse Dortmund für Schlagzeilen gesorgt, als sie 11.000 alte Sparverträge kündigte. Und bereits im Sommer kündigte die Sparkasse Mülheim über 5000 Sparern. Das Vorgehen der Sparkassen ist legal. Der Bundesgerichtshof hatte im Mai entschieden, dass Sparkassen unbefristete Prämiensparverträge kündigen dürfen.
In der Vereinbarung über Laufzeiten bei solchen Prämiensparverträgen liegt der entscheidende Punkt. So gilt das Urteil nach Angaben der Verbraucherzentrale nur für unbefristete Verträge. Sind die Prämien-Sparverträge auf 15 oder 25 begrenzt, gelte das Urteil nicht. Die Verbraucherzentralen vor Ort oder im Internet haben einen Musterbrief entworfen, mit dem Kunden widersprechen können.
Verbraucherschützer empfehlen betroffenen Kunden außerdem, Widerspruch gegen die Kündigung einzulegen. Denn manche Sparkassen kündigten auch Verträge, die der Bundesgerichtshof nicht für rechtswidrig erklärt hat.