Gelsenkirchen. Im Kampf gegen Clankriminalität sieht die Polizei in Gelsenkirchen Erfolge. Seit Juli 2018 ist es zu keinen Tumulten mehr mit Clanbezug gekommen.
Im Kampf gegen Clankriminalität sieht neben Essen auch das Polizeipräsidium Gelsenkirchen erste Erfolge. Gelsenkirchen ist wie Essen und weitere Ruhrgebietsstädte von Clankriminalität stärker betroffen.
Der Schulterschluss der Ordnungspartner – Polizei, Ordnungsamt, Finanzamt, Zoll und mehr – sowie die dichte Abfolge von konzertierten Großkontrollen im Stadtgebiet haben nach Angaben von Gelsenkirchens Polizeisprecherin Merle Mokwa ihre Wirkung nicht verfehlt: „Wir hatten seit Juli 2018 kein einziges Tumultdelikt mehr mit Clanbezug.“
Großkontrollen begannen im Sommer 2018
Begonnen haben die Großkontrollen im Sommer 2018. Zum Auftakt in Gelsenkirchen war Innenminister Herbert Reul selbst vor Ort, um sich ein Bild von der Lage zu machen. Seit Dezember 2018 kümmert sich in Essen eine eigene Abteilung bei der Polizei um Clankriminalität. Sie führt auch eine Statistik, in der Strafanzeigen, Betriebsschließungen und Haftbefehle und weitere Details aufgelistet werden. Eine derartige Abteilung gibt es in Gelsenkirchen aber noch nicht.
Ein weiteres Problemfeld in Gelsenkirchen sind Raser und Poser. Auch in dem Bereich arbeiten die Behörden eng zusammen, weil es hier durchaus Querverbindungen zu Clans gibt. Nicht selten demonstrieren Mitglieder türkisch-arabischstämmiger Großfamilien ihren Machtanspruch umherkreuzend hinter dem Steuer von PS-starken Luxuskarossen.
So hat es am vergangenen Freitag und Samstag erneut eine große Kontrollaktion im Stadtquartier Graf Bismarck und rund um die Marina im Stölting Harbour gegeben.
Die Polizei erteilte trotz Regenwetters am Freitagabend elf Platzverweise und führte drei Identitätsfeststellungen durch. Der Kommunale Ordnungsdienst ahndete zwei Verstöße gegen die Ordnungsbehördliche Verordnung mit Verwarnungsgeldern. Zudem kontrollierten Mitarbeiter der Stadt 24 Fahrzeuge und ahndeten unter anderem eine Tempoüberschreitung von 112 bei erlaubten 70 Stundenkilometern. Zusätzlich wurden wegen anderer Verkehrsverstöße noch sechs Verwarnungsgelder erhoben.
Am Samstag ergaben Radarmessungen erneut Geschwindigkeitsverstöße. Ein Autofahrer war mit Tempo 103 auf der Münsterstraße unterwegs, wo nur 50 Stundenkilometer erlaubt sind. Des Weiteren wurden drei Verwarnungsgelder nach Parkverstößen erhoben.