Gelsenkirchen-Ückendorf/Bochum. „Das Gleiche noch mal anders“ lautet der Titel einer Ausstellung des Bundes Gelsenkirchener Künstler, die Sonntag in Ückendorf eröffnet wird.

Samuel Becketts Texte zur Bildenden Kunst „Das Gleiche noch mal anders“ sind relativ unbekannt geblieben – für Karin Templin-Glees, Susanne Olbrich Hantzschk und Gabriele Tolksdorf vom Bund Gelsenkirchener Künstler (BGK) haben die nachdenklichen Schriften des Minimalisten dennoch eine besondere Bedeutung. Die Bochumerinnen haben ihre neue Ausstellung nach ihnen benannt. Am Sonntag wird sie um 11 Uhr im Domizil des BGK in der Bergmannstraße 53 in Ückendorf eröffnet.

Dabei treffen in der Galerie drei unterschiedliche Ansätze aufeinander, die auf den zweiten Blick sehr gut harmonieren. Gabriele Tolksdorf, ausgebildet in Malerei und Metallbildhauerei, lässt sich besonders bei ihren Skulpturen von Dingen inspirieren, die buchstäblich am Wege liegen. Teile eines Stahlträgers. Bremsscheiben. Ein Rad. „Das Kunstwerk entsteht, wenn ich eine Sache sehe, dann fällt mir ein, wie ich es mit anderen Komponenten kombinieren könnte, wie ich daraus etwas Neues formen könnte“, erklärt die Künstlerin. Metall ist Tolksdorfs Element, die körperlich anstrengenden Schweiß- und Flexarbeiten finden in ihrer Garage in Bochum statt, „oder im Garten“.

Künstlerinnen aus Bochum zeigen Werke in Gelsenkirchen

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    Düstere Bilder zeigen versehrte Gestalten

    Der Mensch und sein Wirken und Fühlen steht im Mittelpunkt der Arbeiten von Susanne Olbrich Hantzschk. Ihre düsteren Bilder sind in Wassermaltechnik entstanden und zeigen versehrte Gestalten. „Mich hat ein Fotoalbum aus dem zweiten Weltkrieg inspiriert“, erzählt die Künstlerin, die in Wattenscheid wohnt und arbeitet. „Das Leiden der Soldaten und auch der Tiere – das ist in dieser Zeit ja umfassend gewesen. Es ist in alle Bereiche des Lebens gezogen.“

    Karin Templin-Glees hat die Frage nach Autonomie und Poesie beschäftigt. In ihrer mehrteiligen Arbeit arbeitet sie aus einer abstrakten Farbfläche eine rot leuchtende Linie heraus, die sie in einer Skulptur aus Draht vor dem Bild dreidimensional kopiert. „Mir ist die Spannung wichtig, die aus der Fläche und der Linie entsteht, dieser Gegensatz. Wir glauben, wir sind heute autonom. Dabei werden wir immer abhängiger.“ In der Vergangenheit hatte die Bochumerin unter anderem mit Druckplatten experimentiert.

    Die Ausstellung „Das Gleiche noch mal anders“ wird am Sonntag. 11. August, um 11 Uhr beim BGK, Bergmannstraße 53, eröffnet. Sie ist noch zu sehen bis 5. Oktober immer samstags von 14 bis 17 Uhr und nach Vereinbarung unter Tel. 0151/70503579