Gelsenkirchen-Ückendorf. . Ilsebill und Idur Eckle stellen Malerei, Objekte und Fotografien beim Bund Gelsenkirchener Künstler aus. Ein Stelldichein skurriler Figuren.

„Das sind zwei Paar Schuhe“, sagt der Volksmund, wenn etwas so gar nicht zusammen passt. Diese beiden aber passen prima zusammen: Ilsebill und Idur Eckle, Ehepaar und Künstlerduo, nennen ihre gemeinsame Ausstellung darum augenzwinkernd „Zwei Paar Stiefel“. Sie bedienen zwei unterschiedliche Genres, am Ende aber harmonieren beider Werke perfekt.

Wer sich davon überzeugen will: Die Ausstellung wird am Sonntag, 12. August, um 11 Uhr im Domizil des Gelsenkirchener Künstlerbundes an der Bergmannstraße 53 eröffnet. Ilsebill Eckle zeigt Skulpturen, Objekte und großformatige Malerei, Idur Eckle setzt sich einmal mehr mit der Modelfotografie auseinander. Fröhliche, leuchtende Farben und schräge Figuren und Szenen dominieren die Räume.

Charakterköpfe mit leicht grimmigen Blick

Skurrile Paare haben auf einem Podest Platz genommen. Ilsebill Eckle ist eine versierte Recyclingkünstlerin und verarbeitet Fundstücke aus Natur oder Technik. Was sie entdeckt, das nutzt sie. Und sie entdeckt vieles.

In diesem Fall alte Flaschen, die sie malerisch gestaltet. Auf die Flaschenhälse setzte sie Köpfe aus Ton. Echte, ausdrucksstarke Charakterköpfe übrigens, die den Betrachter leicht grimmig anschauen. Ein Paar zeigt einen Mann und eine Frau, das andere Paar zwei markante Männer.

Mit der Paarbildung geht es tierisch weiter. Wie riesige Insekten auf dünnen Beinchen wirken die beiden bunten Objekte aus federleichtem Verpackungsmaterial. „Um-Verpackungen“ titelt die Künstlerin diese bizarren, komischen Krabbler. Ilsebill Eckle arbeitet gerne so, dass gleich ganze Werkgruppen entstehen: „Ich habe eben zu einem Thema immer so viele Ideen.“

Zum Karneval zum Beispiel. Nach einem Faschingsbesuch in Düsseldorf entstanden gleich mehre Ölmalereien. „Sie liebt ihn“ zeigt zwei moderat als Chemiker und Häschen verkleidete Menschen auf Treppenstufen.

Perfekt inszenierte Aufnahmen

Wenn Idur Eckle fotografiert, entstehen ganze Geschichten, eingefroren in einem einzigen Moment. Dafür arbeitet er mit Models, oft leicht bis gar nicht bekleidet, an spannenden Locations. Seine Fantasie wird beflügelt von Texten, Bildern, der Industrie und der Natur. Und seine Fotos beflügeln dann die Fantasie des Betrachters. Oft sind es Schwarz-Weiß-Fotos. Auf dem Plakat „Ich kann und darf Äpfel mit Birnen vergleichen“ leuchtet nur das tatsächliche Obst in Farbe.

Objekt und Fotografie von Idur Eckle.
Objekt und Fotografie von Idur Eckle. © Olaf Ziegler

Andere Großaufnahmen entstanden beim Festival „Rock am Bahnwerk“. Es sind perfekt inszenierte, leicht surreale, geheimnisvolle Aufnahmen, zum Beispiel von einem Kassenhäuschen, in dem eine Frau mit Gasmaske sitzt. Auch eine große Figur von Idur Eckle ist zu sehen.

Beide Künstler sind in der Ückendorfer Szene bei der Galeriemeile sehr aktiv.

>> Die Eröffnung und die Öffnungszeiten

Die Ausstellung „Zwei Paar Stiefel“ mit Malerei und Objekten von Ilsebill Eckle und Fotografien von Idur Eckle wird am Sonntag, 12. August, um 11 Uhr im Domizil des Gelsenkirchener Künstlerbundes eröffnet. Der Gelsenkirchener Musiker Norbert Labatzki wird die Eröffnung musikalisch begleiten. Die Schau an der Bergmannstraße 53 wird bis zum 6. Oktober zu sehen sein. Öffnungszeiten: samstags 14 bis 17 Uhr.