Schalke. Im Lalok Libre Gelsenkirchen lernen Kinder nicht nur Theaterspielen, sondern auch Deutsch. Doch das Jugendzentrum steckt in ernsten Geldnöten.
Neben Spiel, Spaß und Theater stand für die 40 Kinder, die am Ferienprogramm im Lalok Libre teilgenommen haben, auch Lernen auf dem Programm. Die Sieben- bis 15-Jährigen hatten in den beiden ersten Ferienwochen Deutschunterricht und übten gleichzeitig Theaterstücke ein, die sie zum Abschluss des Camps auf einer Freilichtbühne aufführten.
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Die Kinder, die unter anderem aus Rumänien, Bulgarien, Griechenland, Syrien und der Türkei stammen, betreute ein Team mit Erfahrung in den Bereichen Theater, Freizeit und im Unterrichten von Deutsch als Zweitsprache. Dazu gehörte Theaterpädagogin Beate Conze. Sie schwärmt: „Ich bin begeistert von der Kreativität und Spielfreude gerade dieser Kinder“, und weist damit auf die schwierigen Verhältnisse hin, in denen viele der Campteilnehmer aufwachsen.
Umso beeindruckter zeigten sich die Betreuer von den Aufführungen am Ende der zwei Wochen. Während die jüngeren Kinder sich am Original des bekannten Märchens „Die Bremer Stadtmusikanten“ versuchten, brachten die älteren eine eigene Version des Klassikers auf die Bühne. Sie spielten dabei vergleichbare Szenen aus ihren eigenen Leben, die die Zuschauer sehr berührten.
Das Zentrum kämpft mit Geldsorgen
Die Nickelstiftung und der Club Grubengold, der sich sozialen Projekten widmet, sowie die Gelsenkirchener Tafel unterstützten das Projekt, die Kostüme kamen vom Consol Theater. Hilfe, die das Lalok Libre dringend benötigt. Denn die Fördergelder der Kommune reichen laut der ehrenamtlichen Geschäftsführerin des Jugendzentrums, Venetia Harontzas, kaum für Miete und Nebenkosten für die Räume an der Dresdener Straße.
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Da die Spendengelder aus dem vergangenen Jahr inzwischen aufgebraucht sind, kann Harontzas keine hauptamtlichen Kräfte beschäftigen. „Uns fehlen circa 50.000 Euro im Jahr“, sagt sie. Die Lage sei so schlimm, dass der Vorstand mit dem Gedanken spiele, die Arbeit im September nach 38 Jahren einzustellen. „Das hieße, dass der Ort, der jahrelang Zuflucht und zweites Zuhause für viele Kinder war und ist, weg wäre“, so Harontzas.
Das Ferienprogramm im Lalok Libre an der Dresdener Str./Ecke Grillostr. geht mit einer Exkursion und einem Kunstprogramm mit Künstlerin Godana Karawanke im Lalok Garten weiter. Die Abschlussveranstaltung findet am Freitag, 9. August, um 15 Uhr statt. Interessierte sind eingeladen, sich die Skulpturen der Kinder anzusehen.