Gelsenkirchen-Altstadt. Angelika Bruns nennt ihr Modegeschäft in Gelsenkirchen ihr Herzblut. Sie erzählt von ihren Anfängen und verrät, warum sie wieder umgezogen ist.

Angelika Bruns ist eine echte Kämpferin. Angefangen hat sie Zahnarzthelferin, danach arbeitete sie 20 Jahre lang in einem Taxiunternehmen. Dann wagte sie den Schritt in die Selbständigkeit – in der Modebranche. Seit zehn Jahren hält sie sich nun wacker mit ihrer Boutique Carlotta auf den Beinen, übrigens die italienische Version des Namens ihrer elfjährigen Enkelin Charlotte.

Die 62-Jährige sagt über sich selbst, sie sei eine „waschechte Gelsenkirchenerin“. So war es auch kein Zufall, dass sie sich mit ihrem Bekleidungsgeschäft für Frauen, nicht in einer typischen Modestadt, sondern hier niederließ. Zunächst bezog sie einen Laden in der Hauptstraße. Nach fünf Jahren ging die Reise weiter an die Ebertstraße. Nun, weitere fünf Jahre später, eröffnete sie ihr neues Geschäft an der Bahnhofsstraße 33 (zuvor Bonita). „Das war schon immer mein Ziel“, sagt sie und fährt fort: „Hier will ich nun die letzten fünf Jahre meines Berufslebens verbringen.“

Damenmode in Größe 42 bis 60

Farbenfrohe Oberteile, Hose, Röcke, Kleider und Tücher, aber genauso schlichtere modische Modelle hängen ordentlich sortiert an den Kleiderstangen. Von Kleidergröße 42 bis 60 findet Frau auf der 100 Quadratmeter großen Ladenfläche, alles was das Herz begehrt. Gepunktet, gestreift, mal mit Raffungen, mal mit Spitze – jedes Teil muss nach Angelika Bruns Meinung Pep haben. Labass, Boris und Neslay nennen sich die Marken. „Mit 45 habe ich noch 49 Kilo gewogen. In den Wechseljahren hat sich meine Größe dann verdoppelt. Trotzdem wollte ich modisch bleiben“, erklärt die Inhaberin den Grund für ihre Selbständigkeit. So kauft sie für ihr Geschäft auch nur ein, was sie selbst tragen würde.

Sie selbst sieht ihren Job nicht als Arbeit an

Mittlerweile ist sie als Einzelkämpferin fast alleine in der Gelsenkirchener City. Aber das zahlt sich aus. So verrät die 62-Jährige, die die Boutique mit zwei Mitarbeiterinnen führt, dass 80 Prozent ihrer Kunden Stammkunden seien und regelmäßig vorbeischauen würden. Trotzdem sei durch den Standort an der Bahnhofsstraße die Anzahl an Laufkundschaft deutlich gestiegen. Auch, wenn die Selbständigkeit manchmal stressig sei, sagt sie: „Ich sehe meinen Job nicht als Arbeit. Der Laden ist mein Herzblut. Ich kann mit Gewissheit sagen, ich habe die besten Kunden der Welt und es ist alles so gelaufen, wie ich es wollte.“ Viele ihrer Kundinnen zählt sie mittlerweile zu ihren guten Freundinnen.

Geöffnet hat die Boutique Carlotta von Montag bis Freitag von 9.30 bis 19 Uhr und samstags von 9.30 Uhr bis 18 Uhr.