Gelsenkirchen-Feldmark. Die NRW-Millionen fließen für den Umbau der Revierparks. Der RVR kann jetzt mit 20 Millionen Euro planen und bauen – auch in Nienhausen

Bis 2022 sollen die fünf Revierparks im Revier runderneuert, modernisiert und „nachhaltig aufgewertet“ werden, so der RVR, der Regionalverband Ruhr. Auch in Nienhausen wird sich das Bild bekanntlich gründlich ändern. Geld gibt es dafür vom Land NRW, insgesamt über 20 Millionen Euro in einer ersten Tranche. Umweltministerin Ursula Heinen-Esser überreichte Dienstag in Oberhausen im Revierpark Vonderort einen Großteil der Förderbescheide an den RVR. Für die Umsetzung aller Pläne wurde das Fördervolumen mit gut 28 Millionen Euro berechnet.

NRW Umweltministerin Ursula Heinen-Esser (M.) überreichte im Revierpark Vonderort millionenschwere Förderbescheide für fünf Revierparks an RVR-Direktorin Karola Geiß-Netthöfel. Mit dabei: der Herner OB Frank Dudda.
NRW Umweltministerin Ursula Heinen-Esser (M.) überreichte im Revierpark Vonderort millionenschwere Förderbescheide für fünf Revierparks an RVR-Direktorin Karola Geiß-Netthöfel. Mit dabei: der Herner OB Frank Dudda. © FUNKE Foto Services | Jörg Schimmel

Franz Dümenil, Parkleiter in Nienhausen, war Dienstag beim symbolträchtigen Akt, eben der Übergabe der Bewilligungsbescheide an den RVR, vor Ort. „Heute ist der Startschuss. Für uns ist wichtig, dass wir nun die Gewissheit haben, dass die Förderung konkret wird“, freute sich Dümenil. Nienhausen, rechnet er, werde am Ende mit 5,97 Millionen Euro bedacht.

RVR-Förderung für „integrale Bestandteile grüner Infrastruktur“

Mit dem Konzept „Zukunft und Heimat: Revierparks 2020“ hatte sich der Regionalverband Ruhr erfolgreich um Fördermittel beworben, die Land und Europäischen Union bereitstellen. Ziel ist es, die ökologische Aufwertung und die zukunftsweisende Umgestaltung der Revierparks voranzutreiben. Im Ballungsraum Ruhrgebiet gelten sie laut RVR als „integrale Bestandteile grüner Infrastruktur“. Jeder Revierpark soll dabei einen Themenschwerpunkt bekommen. Die Schwerpunkte liegen auf „Ein Tag Ferien” in Mattlerbusch, „Park in Bewegung” in Vonderort,, „Natur & Tivoli“ in Gysenberg sowie „Park erleben – Natur erlernen” in Wischlingen und schließlich „Parklabor” in Nienhausen. „BNE“, Bildung für nachhaltige Entwicklung, lautet hier das Kürzel für die Zukunft.

Neujustierung für den Park vorgenommen

Die „Essbaren Gärten
Die „Essbaren Gärten" an der Kinderburg sind bereits Teil des Revierparks Nienhausen in Gelsenkirchen. © Funke Foto Services GmbH | Olaf Ziegler

2020 werden die fünf Revierparks 50 Jahre alt. Sie sind stellenweise arg in die Jahre gekommen. Für Nienhausen gilt das ebenfalls, auch wenn inhaltlich in den vergangenen Jahren mit der Ausrichtung auf einen „Gesundheitspark“ eine Neujustierung vorgenommen wurde, auch mit dem „Ziegenmichel“ und der „Kinderburg“ integrative und nachhaltige Projekte realisiert wurden – wie beispielsweise die „Essbaren Gärten“.

Grüne Oase auf der Grenze

Der etwa 30 Hektar große Revierpark Nienhausen wurde 1972 eröffnet, Betreiber ist die 1969 gegründete Revierpark Nienhausen GmbH,an der der Regionalverband Ruhr mit 50 Prozent und die Städte Gelsenkirchen und Essen mit jeweils 25 Prozent beteiligt sind.

2011 erfolgte die Neuausrichtung zum Gesundheitspark. Dazu zählen Wellness, Sport und Gesundheitsangebote im Revierpark. Im Mittelpunkt steht dabei das Frei- und Wellenbad sowie die Sole- und Sauna-Anlagen.

Für den Revierpark Nienhausen im Grenzgebiet zwischen Essen und Gelsenkirchen wird nun ein Innovationslabor rund um das Thema Wasser entwickelt. Eingebunden wird die Emschergenossenschaft, kooperiert wird – Stichwort „Blaues Klassenzimmer“ – mit Schulen und Kitas. Im Wasser-Labor und einer Regenwassererlebniswelt sollen Kinder spannende Entdeckungen machen und Erfahrungen sammeln können. Ein Wasserspielplatz mit offenem Bach ist ebenso geplant wie Kneipp-Anwendungen für Erwachsene.

Baustart in Nienhausen im Frühjahr 2020

Im Herbst und Winter, so Dümenil, ginge es in die konkrete Planungsphase und danach an die Ausschreibung. Mit dem Baustart rechnet der Parkleiter im Frühjahr 2020. Die Mittel aus dem Fördertopf für grüne Infrastruktur fließen allein in die Parkgestaltung, nicht in die Erneuerung von Gebäuden oder Sanitäranlagen. „Aber wenn der gesamte Park künftig barrierefrei ist“, so Dümenil, werde man natürlich auch versuchen, die bauliche Infrastruktur entsprechend anzupassen.