Gelsenkirchen. Im Mai forderte der Gelsenkirchener Rat in einer Resolution vom Land ein Sofortprogramm für Schulen. Die GEW spricht jetzt vom Bildungsnotstand.
Der Stadtverband der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) Gelsenkirchen fordert den Rat der Stadt auf, den Bildungsnotstand auszurufen. Gründe dafür gebe es viele: Nur jede vierte ausgeschriebene Stelle im Grundschulbereich und jede zweite im Sekundarbereich kann besetzt werden. Die hohe Zahl von Kindern, die ihre Schule verlassen müssen wegen nicht ausreichender Leistungen und das Fehlen von Differenzierungsräumen, in denen Kinder gezielter gefördert werden könnten, zeigten den Bedarf. Die Kommune allein, so die GEW, könne diese Herausforderungen nicht stemmen, sie brauche dringend Hilfe von Bund und Land. Man erwarte nach der Resolution vom Mai ein weiteres klares Zeichen vom Rat. Dadurch werde Bildung höchste Priorität erhalten.
CDU: Wichtiger, dass die gemeinsame Resolution an der richtigen Stelle landet und Konsequenzen hat
Markus Karl, bildungspolitischer Sprecher der CDU, lehnt das mit Verweis auf die von SPD, CDU und Grünen gemeinsam im Mai i m Rat verabschiedete Resolution mit gleicher Zielrichtung sowie gleichlautenden Forderungen des CDU-Kreisverbands von 2018 ab. Man müsse vielmehr zusehen, dass die Forderungen der Ratsresolution nach besserer Ausstattung aller Schulen nach dem Vorbild der Talentschulen, aber orientiert am Sozialindex an allen Schulen mit besonderem Bedarf, an den richtigen Stellen lande. Und so auch Konsequenzen habe.
FDP-Sprecher Christoph Klug lehnt die GEW-Forderung ebenfalls ab, wenn auch aus anderem Grund. Die Bildungsministerin sei bereits dabei, Versäumnisse der Vorgängerregierung zu beheben. Zudem sei Gelsenkirchen nicht die einzige Stadt mit derart drängenden Problemen.