Gelsenkirchen. Eine Resolution für eine bessere Lehrerversorgung verabschiedete der Rat. Zulagen für Lehrkräfte in Brennpunktregionen sollen Anreize schaffen.
Die Zahlen sprechen aus Sicht der Ratspolitiker für sich und zeigen, wie dringend Hilfe für die lokalen Schulen geboten scheint: Gelsenkirchen ist die Stadt mit dem bundesweit höchsten Sozialindex, 42 Prozent der Kinder von sechs bis 15 Jahren leben von Hartz IV. 8000 Menschen aus Südosteuropa und 6900 Flüchtlinge leben hier, davon sind 3500 Kinder im schulpflichtigen Alter. Dies erfordert neben der erfolgten Integration von rund 1800 Kindern ins Regelschulsystem insgesamt 130 internationale Förderklassen und 75 zusätzliche Kita-Gruppen. Gleichtzeitig finden sich nur wenig Lehrkräfte, die nach Gelsenkirchen wollen. Nur 17 von 59 Stellen konnten aktuell in den Grundschulen besetzt werden.
Sofortprogramm für alle Schultypen
Kurzum: Schulen und pädagogisches Personal arbeiten am Anschlag, eine bessere Lehrerversorgung scheint der Politik geboten. Dafür verabschiedete sie in der jüngsten Ratssitzung einstimmig eine gemeinsame Resolution, die SPD, CDU und Grüne eingebracht hatten. Die Kernbotschaft: Analog zu den Talentschulen soll ein Sofortprogramm für alle Schultypen aufgelegt werden. So sollen „Anreize und Entlastungstatbestände“ geschaffen werden, die den Lehrerberuf in Gelsenkirchen interessanter machen. Dazu gehören auch Stellenzulagen für Lehrkräfte in Brennpunktregionen. In der Resolution heißt es außerdem: „Wir wollen allen Kindern den für sie besten Bildungserfolg und individuelle Zukunftschancen – unabhängig von der Herkunft und vom Geldbeutel der Eltern – ermöglichen. Junge Menschen in unserer Stadt haben nur dann eine Chance, wenn wir Bildung als das höchste Gut begreifen.“