Schalke. Eine Fotosafari durch den Stadtteil: Kinder der Grundschule an der Schalker Meile in Gelsenkirchen machten dabei überraschende Entdeckungen.

. Rund um die Schalker Meile ist es für Kinder nicht gerade leicht, ein Gefühl für ihren Stadtteil zu entwickeln. Die Kurt-Schumacher-Straße teilt das Viertel wie eine tiefe Schneise in zwei Hälften. Schalke-Nord ist die Region in Gelsenkirchen, in der Menschen am kürzesten wohnen, wo am schnellsten umgezogen wird. Beim städtischen Teilhabeindex liegt Schalke-Nord in fast allen Bereichen auf den hintersten Plätzen. Sich mit dem Stadtteil zu identifizieren ist besonders schwer. Marita Meißner, die für die Stadt kommunale Prävention koordiniert, hat deshalb gemeinsam mit der Gemeinschaftsgrundschule Kurt-Schumacher-Straße, die von Kindern beider „Hälften“ des Stadtteils besucht wird, ein Projekt zum Kennenlernen des eigenen Stadtteils gestartet.

Entstanden ist ein rundum positives Bild

130 Kinder der zweiten und vierten Klassen sowie Kinder der Internationalen Förderklassen begaben sich – begleitet von einem Fotografen und ausgestattet mit Digitalkameras für Kinder – auf eine Fotosafari durch ihr Quartier. Das Bild, das sich auf den entstandenen Fotos zeigt, ist ein ausgesprochen positives. Ein Vogelkäfig am Fenster, eine freundlich-bunt bemalte Mauer, Blümchen an Balkonen und Wänden, Bonbon-Boxen aus dem Kiosk nebenan, Spielplatzdetails – die Grundschüler, die meist nur ihr eigenes, direktes Umfeld kannten, entdeckten viele schöne neue Seiten und Möglichkeiten in Reichweite.

Kindgerechte Stadtteilkarte entworfen

Marita Meißner indes bekam über die Rückmeldungen der Kinder ein besseres Bild davon, was den Kindern vor Ort noch fehlt, was sie gerne und gut annehmen, was nicht. Im Rahmen des Projekte wurde auch eine kindgerechte Stadtteilkarte erstellt mit Informationen über Spielplätze, Kitas, Geschäfte, Kiosk bis hin zu Walnussbäumen. Die Karte soll auch im Unterricht genutzt werden, mit den schönsten Fotos wurde zudem ein Jahreskalender gestaltet, von dem alle Eltern der Schule ein Exemplar bekamen. Marita Meißners Resumée: „Wir möchten Schalke-Nord positiv umgestalten und dafür war dieses Projekt sehr hilfreich, auch dank des extrem hohen Engagements des Schulkollegiums.“ Tatsächlich fließen alle Informationen ihrer Abteilung direkt in die Stadtplanung ein.