Gelsenkirchen. In Gelsenkirchen Ückendorf fürchten Anwohner, dass es künftig zu wenig Parkplätze gibt. Bei der Bürgeranhörung beschwichtigen die Verkehrsplaner.

Anfangs herrschte die Angst vor deutlich mehr Verkehr vor, doch langsam kristallisierten sich bei der zweiten Bürger-Informationsveranstaltung zum ehrgeizigen Umbau der Bochumer Straße auch Vorfreude und Aufbruchstimmung heraus. Auch die zweite Auflage im Wissenschaftspark, in der es vor allem um ein Parkhaus am Cramerweg gehen sollte, nutzten viele Anwohner für Fragen und Anregungen.

Büro als Anlaufstelle direkt vor Ort

Das Team des Stadtteilbüros, Bochumer Straße 109, bietet Beratung für Nachbarn, Geschäftsleute, Hauseigentümer oder Vereine zur Stadterneuerung. Das Team ist auch Ansprechpartner für Anregungen, Fragen und Projekte.

Info und Kontakt: montags 9-16 Uhr, dienstags 15-19 Uhr, mittwochs, donnerstags und freitags 9-16 Uhr, 0209/31908-11, -13,- 14, -16, per E-Mail bochumerstrasse@gelsenkirchen.de, www.gelsenkirchen.de

Zunächst nahm die Sorge der Nachbarn aus dem Viertel um die Ruhe in den Wohnstraßen und vor deutlich mehr Betrieb und Parkplatz-Suchende bei Veranstaltungen in der Heilig-Kreuz-Kirche breiten Raum ein. Im Raum stand die Zahl von bis zu 700 Besuchern bei Events in der Kirche, gegenüber etwa 100 Stellplätzen in einer Parkpalette.

Dicke Bretter bohren bis zum reibungslosen Funktionieren

Die Heilig-Kreuz-Kirche soll zum Veranstaltungszentrum werden. Die Anwohner beschäftigt die Parkplatzfrage für Besucher.
Die Heilig-Kreuz-Kirche soll zum Veranstaltungszentrum werden. Die Anwohner beschäftigt die Parkplatzfrage für Besucher. © WAZ | Martin Möller

Clemens Arens, Leiter des Referates Stadtplanung, machte deutlich, welch dicke Bretter bis zu einer Umsetzung und einem reibungslosen Funktionieren gebohrt werden müssen. „Etwa mit Parkplatz-Sharing,“ rechnete er vor, „denn die 200 Tiefgaragenplätze im Wissenschaftspark und 180 am Justizzentrum sind nicht ausgelastet, schon gar nicht abends zu Veranstaltungen in der Zukunft.“

Die Nähe zu Bahn-Haltestellen und Bahnhof, ein Park-Leit-System für Besucher und deutliche Hinweise schon bei einer Ticketbuchung auf die vorgesehenen Stellplätze, all das müsse ineinander greifen.

Ückendorf als architektonisch toller Raum

Zunächst soll die Parkpalette die wegfallenden Stellplätze beim Aus- und Umbau der Bochumer Straße ersetzen, dann nach und nach der Nordbereich des Viertels für Investoren entwickelt werden. „Aber ein Parkhaus baut kein Investor,“ machte Arens klar, „und wir wollen keine Flächen versiegeln, um Blech darauf zu stellen.“

Weiter müssten Investoren, ob für Hotels, Wohnhäuser oder Praxen gleichermaßen, selbst die vorgeschriebenen Stellplätze einrichten.

Der Planer brach außerdem mit Nachdruck eine Lanze für Ückendorf: „Es ist ein architektonisch toller Raum, allein durch den Wissenschaftspark, das Justizzentrum und die Heilig-Kreuz-Kirche, wirklich spannend für die Stadtplanung.“

Weitere Gutachten bis zum Start

Er holte noch weiter aus: „Ückendorf hat es verdient, dass sich die Menschen hier wohlfühlen, gerade durch diese städtebauliche Entwicklung. Ich kann dieses ewige Schlechtreden über Gelsenkirchen wirklich nicht mehr hören.“

Grundsätzlich seien im Zuge des Bebauungsplanverfahrens bis zum Beginn der Umsetzung im zweiten Halbjahr 2020 noch einige Gutachten in Auftrag gegeben, unter anderem zur Prüfung des Anwohnerparkens. „Wir werden nicht erst bauen und dann nachsehen, ob die Knotenpunkte an der Munscheidstraße und der Dessauer Straße den Verkehr überhaupt fassen können,“ unterstrich auch Stefanie Peran für das Referat Verkehr.