Gelsenkirchen. Die Evangelische Gesamtschule Gelsenkirchen feiert. Obwohl sie keinen der Hauptpreise beim Deutschen Schulpreis gewonnen hat.
Der Theatersaal der Evangelischen Gesamtschule Gelsenkirchen (EGG) kochte. Fast zwei Stunden lang zitterten Schüler, Lehrer und Eltern gemeinsam vor der großen Leinwand, ob sie einen der Hauptpreise beim Deutschen Schulpreis schaffen oder nicht. Sie haben es nicht geschafft. Gefeiert wird an der Schule trotzdem. „Ich bin schon enttäuscht, hatte fest mit einem der zweiten Plätze (davon gab es fünf) oder gar dem Hauptpreis gerechnet. Wir haben uns sehr gut präsentiert. Aber wir brauchen keinen Preis, um zu wissen, dass wir eine gute Schule sind“, erklärt Petra Birkholz, die stellvertretende Schulleiterin.
Farbfestival wird trotz Enttäuschung gefeiert
Der „Chef“, Volker Franken, ist mit einer zehnköpfigen Delegation in Berlin, mit Schülern, Lehrern und Eltern. In Bismarck wird nach der Verkündigung der Hauptpreisträger trotzdem weitergefeiert: Mit einer Farbaktion: Weiß gekleidete Schüler werfen bunte Farbpigmente in die Luft und baden quasi in den farbenfrohen Stäuben. Im Foyer, wo es in den Pausen Häppchen und Fruchtcocktails für alle gegeben hatte, wird nun für die Erwachsenen auch Sekt ausgeschenkt.
Für die Fünft- und Sechstklässler, die die Preisverleihung bei der Live-Übertragung im Theatersaal der Schule verfolgt hatten, wird es jetzt aber auch Zeit für etwas Bewegung nach den zwei Stunden auf dem Boden hocken und zittern um den Preis.
5000 Euro für die Schule dank Nominierung in die Endrunde
Bildungsdezernentin Annette Berg hat mitgezittert, die ganze Zeit. Auch sie ist ein wenig enttäuscht, aber auch stolz, dass die Gelsenkirchener Schule unter die besten 15 Schulen der ganzen Republik nominiert wurde. 5000 Euro sind der Schule jetzt sicher dank erreichen der Endrunde. Für die fünf Zweitplatzierten – darunter das Bochumer Gymnasium Schillerschule – gibt es je 25.000 Euro, der Sieger aus Hamm bekommt 100.000 Euro. Stifter des Preises ist die Robert-Bosch-Stiftung, Schirmherr Manuel Neuer. Die Preisverleihung hatte entgegen der Ankündigung anstelle von Bundeskanzlerin Angela Merkel, die auf Staatsbesuch in London weilt, der Vorsitzende der Kultusministerkonferenz übernommen. Nominiert worden war die EGG vor allem für ihre vorbildliche individuelle Förderung der sehr bunt gemischten Schülerschaft und ihr Konzept des freien Lernens.