Gelsenkirchen. . An fast 500 Stellen zwischen Scholven und Rotthausen lassen sich Gelsenkirchen kleine Verstecke finden. Wir haben zwei Geo-Cacherinnen begleitet.
Die Ostereiersuche wird an diesem langen Wochenende
wieder viele Gelsenkirchener hinaus in die Natur führen. Dabei lassen sich nicht nur bunte Eier hervorragend suchen – als alternativer Osterspaziergang bietet sich auch eine moderne Schatzsuche an. „Geocaching“ heißt das Zauberwort, das weltweit viele Millionen Sucher mit GPS-Geräten oder Smartphones in dichte Wälder oder auf hohe Berge führt.
Dabei muss man gar nicht weit reisen, um ein Cache (abgeleitet vom französischen Wort cache für Versteck) zu finden: Auch in Gelsenkirchen sind viele von ihnen versteckt.
Mit ‘Pokemon Go!’ hat es angefangen
Wir haben Julia (24) und Viola (16) Jäger aus Bottrop bei ihrer „Schatzsuche“ in Gelsenkirchen begleitet. Die beiden sind inzwischen richtige „Geocaching“-Profis und in ihrer Freizeit deutschlandweit unterwegs. Dabei hat alles mit einem Spiel angefangen. „Wir haben vor ein paar Jahren wie viele Jugendliche ‘Pokemon Go!’ gespielt. Irgendwann kam dann der Wunsch, nicht nur virtuelle Schätze sondern real versteckte Dinge zu finden“, erinnert sich Mechatronikerin Julia Jäger, die heute gemeinsam mit der Schwester ihrem Nachnamen alle Ehre macht.
An Zäunen rütteln und Mauern klopfen
Auf dem Parkplatz neben dem Rheinelbepark schaltet sie die „C:geo“- App
auf ihrem Smartphone ein und sucht nach den kleinen grünen Kästchen auf dem Display. Bei den Koordinaten N51°29.122’E007°05.925 wird sie fündig: Der Weg führt zur „Großen Treppe“ auf der Nordhalde. Viola und Julia suchen, ihr Blick schweift über Baumstämme, bemooste Wege und Steine. Immer wieder bücken sich die beiden Geocacherinnen,
schieben Geröll oder Äste zur Seite. „Manchmal muss man ganz schön wühlen, um ein Cache zu finden. Oder an Zäunen rütteln und an Mauern klopfen. Denn alles, was aussieht wie ein Nagel, kann auch der Deckel zu einem Versteck sein“, erklärt Julia, die unter ihrer dunklen Sweatjacke übrigens ein leuchtend rotes T-Shirt trägt. „Do not call the police – we’re only geocaching!“ steht darauf. Eine Warnung mit Augenzwinkern – so manchem Spaziergänger, der hier im Park den Hund Gassi führt, kommen die beiden jungen Frauen, die in der Erde wühlen, schon etwas verdächtig vor.
Notizblock im Plastikstäbchen
Dabei sind sie ein eingespieltes Team:Fast zeitgleich entdecken sie direkt
an der Treppe einen hohlen Stein, in dem ein längliches grünes Plastikstäbchen steckt. Darin: Ein zusammengerollter Notizblock. „Das ist das Logbuch“, erklärt Julia, die sich mit ihrem Geocacher-Namen „Jul91“ hier einträgt. Später wird sie zu Hause am PC einen „Tagebucheintrag“ zum Cache verfassen.
Geocacher sehen die Welt mit anderen Augen
Als Schatzsucher sieht man die Welt mit anderen Augen: „Es ist schön, wenn man an Orten, die man schon 1000 Mal besucht hat, mit der App plötzlich ein Versteck findet“, erzählt Viola lachend.
Kleine Schätze werden getauscht
Ein ausgetretener Pfad leitet die beiden „Schatz-Jäger“ dann zu einem weiteren Versteck im Industriewald, diesmal in einer eleganten Konstruktion in 1,70 Metern Höhe: Jemand hat einem Baum mit einem Nagel und einer Klammer einen zusätzlichen Astansatz verpasst. Darin wurde ein kleines Loch für ein Filmdöschen ausgehöhlt, in dem das Logbuch steckt.
Kleine Schätze werden getauscht
Manchmal lassen sich in den Caches auch kleine Schätze finden, dann
wird getauscht – für diesen Fall haben die Schwestern auch immer kleine Ü-Ei-Figürchen dabei. Womit wir wieder beim Ei sind: Frohe Ostersuche!
>>>Info: Besonders viel gibt es am Berger See
Rund um die Schalke-Arena und am Berger See sind besonders viele Caches zu finden. Wer keine App herunterladen möchte, findet Hinweise auch auf
opencaching.de
und
geocaching.de
Neben „normalen“ Verstecken gibt es auch „Multi-Caches“ mit Hinweisen auf weitere Verstecke, „Mystery-Caches“ mit Rätseln oder „Nacht-Caches“, die im Dunkeln im Taschenlampenschein leuchten.