Gelsenkirchen-Ückendorf. . Die Ückendorfer Skulptur hat immer schon Graffiti-Sprayer angezogen. Aber der komplette Überzug mit silberner Farbe ist eine ganz neue Dimension.
„Das ist eine ganz neue Dimension, so etwas haben wir noch nicht erlebt“, stellt Revierförster Oliver Balke fest. Offenbar am Wochenende wurde die Himmelstreppe, die Groß-Skulptur oben auf dem Landschaftspark Rheinelbe komplett mit Silberfarbe eingesprüht.
„Damit hat sich natürlich auch das Gesicht der Skulptur komplett verändert“, sagt Ingrid Voigt, beim Regionalverband Ruhrgebiet zuständig für das Grünflächenmanagement. „Das ist schon eine massive Sachbeschädigung, da müssen wir jetzt sehen, wie wir damit umgehen.“
Kunstwerk steht seit 1999 auf der Spitze der Halde
Es würde wohl Anzeige erstattet. Denn eine Skulptur so massiv zu verändern berühre verschiedene Interessen. Da gibt es Erben des Recklinghäuser Künstlers Herman Prigann, die gehört werden müssen. Er entwarf das zehn Meter hohe Kunststück, das 1999 auf die Spitze der Halde Rheinelbe gesetzt wurde.
"Himmelstreppe" auf der Halde Rheinelbe in silberner Farbe
„Egal, wie man die Wirkung des Kunstwerks jetzt findet, es handelt sich um eine massive Sachbeschädigung. Und die Stadt hat grundsätzlich etwas dagegen, wenn Kunstwerke verunstaltet werden“, erklärt Martin Schulmann, der Pressesprecher der Stadt. Schon kurz nach Errichtung des Bauwerks habe es immer wieder Graffitis an den Betonsteinen gegeben.
Auch interessant
„Wir gehen immer dann dagegen vor, wenn es anstößige Schmierereien dort gibt. Die zu entfernen, kostet uns jetzt schon jedes Jahr über 10.000 Euro im RVR-Gebiet. Aber das hier ist eine Dimension, die wir noch nicht erlebt haben“, sagt Ingrid Voigt.
Reinigung dürfte eine fünfstellige Summe kosten
Man müsse jetzt erst einmal sehen, wie die Erben darauf reagieren. „Denn das Kunstwerk komplett zu säubern, dürfte mit Sicherheit eine fünfstellige Summe kosten“, betont der Revierförster. Der Künstler habe ja gerade Wert darauf gelegt, dass die Betonsteine genau so, wie er sie vorgefunden hatte, als Kunstwerk aufgebaut werden. „Was da jetzt geschehen ist, wird erst einmal eine größere Diskussion nach sich ziehen“, sagt Balke.
Mehr Bilder von der Himmelstreppe auf waz.de