Gelsenkirchen-Resse. . In Herz-Jesu Resse findet das Grünkohlessen in geselliger Runde statt. Mit dieser Tradition sammelt der Missionskreis Geld für Hilfsprojekte.
Mit einem leckeren Essen anderen helfen – das klingt charmant. Kein Wunder, dass das Konzept des Missionskreises der katholischen Kirchengemeinde Herz-Jesu aufgeht. Und das seit 40 Jahren. Der Saal der Gemeinde ist auch an diesem Samstagabend gut gefüllt, die Stimmung fröhlich. Schließlich tut man sich auch selbst etwas Gutes.
Zuschuss für Brunnenbau in Nigeria
„Vor 40 Jahren entstand die Idee, die Mission zu unterstützen, weil damals Pater Paul Matulinski, Pater August Saalmann und Schwester Amatrix geborene Gertrud Wolter aus Resse in die Mission gingen“, erzählt Gründungsmitglied Alfons Schmies, bei Bockwurst und Kartoffelsalat. Das Essen steht neben Grünkohl mit Einlage auf der Abendkarte. „Die drei arbeiteten in Brasilien, Argentinien und Namibia. Ihre Nachfolger unterstützen wir noch heute.“ In den Folgejahren kamen weitere Projekte hinzu: ein Kinderheim in Rumänien, eine Schule im Kamerun. Der Erlös des Abends geht an das Bischöfliche Hilfswerk Miserior für den Bau von Brunnen und Zisternen in Nigeria.
Viele hungrige Mägen füllen
Viele hungrige Mägen wollen nach dem abendlichen Kirchgang in Resse gefüllt werden. Christa Witt, heute die Küchenchefin, und ihr Team haben alle Hände voll zu tun – und dennoch gute Laune. „Ich bin seit 14 Jahren dabei. Damals habe ich als Küchenhilfe angefangen. Ich habe mich gut hoch gearbeitet, was?“, sagt sie und lacht. Warum sie sich engagiert für fremde Menschen in der Ferne? „Ein Pater aus Resse arbeitet in Brasilien. Er besucht uns regelmäßig und erzählt, was er mit dem Geld gemacht hat. So haben wir viele persönliche Kontakte in verschiedene Länder.“ So wird die Welt gefühlt auf einmal kleiner. „Ich kann hier etwas Sinnvolles tun. Die Menschen, die wir unterstützen, brauchen unsere Hilfe wirklich.“
Hilfe für ein Mädchen aus Haiti
Davon kann heute Abend auch Peter Unterberg berichten. Er adoptierte vor 16 Jahren ein Mädchen aus Haiti. Seither hat er eine Verbindung zu dem Land. „Wir engagierten uns in einem Verein von Eltern, die haitianische Kinder aufgenommen haben. Aktuell in einem Projekt auf der Hochebene. Dort haben wir eine Schule gegründet. Diese ist der Kern mehrerer Schulen dort. Wir bemühen uns, ein neues Schulkonzept in der Region umzusetzen.“ Eines, das mehr lehrt als nur Mathe oder Rechtschreibung und etwa Musik und Umweltpädagogik einbezieht. „Die Menschen dort haben verlernt, Landwirtschaft zu betreiben“, so Peter Unterberg. So würden etwa Bäume gefällt, um mit Holzkohle zu heizen – aufgeforstet würden die Bestände jedoch nicht. Das soll sich – auch mit Unterstützung aus Resse – nun ändern.
>>Die nächsten Termine
Der Missionskreis veranstaltet im Frühjahr ein Grünkohl-, im Herbst ein Panhasessen, zudem mehrere Basare im Jahr. 2018 kamen 17.970 Euro zusammen. In den letzten zehn Jahren waren es 188.000 Euro für Missionsprojekte in verschiedenen Ländern.
Das nächste Panhasessen ist am 12. Oktober gegen 19.30 Uhr geplant.