Gelsenkirchen-Erle. . Das ist „Lustig, aber wahr“: Beim Heimspiel in Gelsenkirchen erzählt der Comedian Bastian Bielendorfer (34) von den Skurrilitäten seines Lebens.
Mit „Lustig, aber wahr“ beweist Bastian Bielendorfer, dass mehr in ihm steckt, als nur ein Lehrerkind. Mit dem neuem Programm und teils bekannten Geschichten erzählt der Gelsenkirchener auf seiner Tour von den Absurditäten seiner Familie. Und jeder bekommt sein Fett weg.
Ob Ehefrau Nadja, seine Öko-Cousine Cordula und ihr Mann („die sind vom Planeten Waldorf auf die Erde gekommen, um Glutenunverträglichkeit zu verbreiten“), sein wundersamer Neffe Ludger und dessen gleichnamige Katze oder sein Mops Otto – mit dem er bei einer Kräuterberatung war; „Er ist ein Rosmarintyp.“
Geschickt hangelt sich Bielendorfer bei diesem Heimspiel vor großer Kulisse – an die 2000 Besucher füllen die Halle – von Erzählung zu Erzählung. Und natürlich dürfen seine Eltern nicht fehlen. Die Lehrer-Eltern, die mit dafür verantwortlich sind, dass Bielendorfer auf der Bühne steht und das Publikum an den Skurrilitäten seines Lebens teilhaben lässt.
Vom Planeten Waldorf auf die Erde gekommen
Mit seinem weißen T-Shirt und der schwarzen Jacke sorgt der Ex-Grillo-Gymnasiast für einen kurzweiligen Abend. Und stellt schon zu Anfang fest – wie Torsten Sträter nur wenige Tage zuvor an gleichem Spielort – wie passend die Emscher-Lippe-Halle für Gelsenkirchen eingerichtet sei („Eine Halle in Gelsenkirchen mit schwarz-gelber Bestuhlung“).
Dass manche Programmpunkte vielen bekannt vorkommen dürften, stellt der 34-jährige Komiker vorab klar: Gewisse Geschichten muss er erzählen, damit der Teil des Publikums, der die Witze nicht kennt, dem Programm folgen kann. Doch auch die älteren Gags sind keineswegs abgehangen, sie tun dem Abend gut.
Torsten Sträter in der Gastrolle
Torsten Sträter stattet Bielendorfer einen Besuch ab und sorgt nach der Pause für leichtgängige Abwechslung („Ich würd ja gerne sagen ‚Das war Bastian Bielendorfer, willkommen zu meinem Solo-Programm‘“). Dabei nimmt er weder sich noch seinen Kollegen ernst und stimmt so das Publikum auf die zweite Halbzeit mit Bielendorfer ein.
In dieser dominiert besonders eine Figur seines familiären Umfeldes das Programm: Bielendorfers Vater („Mein Vater hat es geliebt, mich zu verarschen“). Papa Bielendorfer sitzt im Publikum – der Lehrer-Vater, der bei Bielendorfers „Wer wird Millionär?“-Auftritt sein Telefonjoker war und sich so wundersam verhielt, dass sogar Günther Jauch zugab: „Das gab es hier noch nie“. Natürlich fehlen auch nicht die Reisetagebücher, die schon im Live-Programm zuvor eine wichtige Rolle spielten und nach wie vor lustige Anekdoten aus ehemaligen Urlauben mit der Familie thematisieren.
Auf dem schmalen Grat einer guten Überleitung
Doch bei all dem Witz schafft Bielendorfer es auch, ernstzunehmende Themen in den Abend einzuarbeiten. So beginnt er eine Geschichte aus seiner Schulzeit, die trotz neuen Programms immer mal wieder zur Sprache kommt – Lehrerkind bleibt Lehrerkind. In dieser geht es um seinen Sprachfehler und wie ihn sein Vater ermutigte, dem Jungen, der ihn deshalb mobbte, einen Kinnhaken zu verpassen („Links antäuschen, rechts zuschlagen“). Geschickt geht Bielendorfer über den schmalen Grat einer guten Überleitung und appelliert nach breitem Gelächter an die Solidarität der Zuschauer und spricht sich gegen Mobbing aus.
Auch zum Ende hin gibt Bielendorfer dem Publikum mehr auf den Weg, als nur einen Querschnitt seiner Familie. Bevor er den Abend mit einer krönenden Zugabe beendet, hat der 34-Jährige besonders eine Botschaft für seine Zuschauer: „Lachen und Liebe sind stärker als Trennung und Hass.“
>> Podcast „Alliteration am Arsch“ im Internet
Aktuell befindet sich Bastian Bielendorfer auf „Lustig, aber wahr“-Tour. Die nächsten Termine in der Region finden am 11. Mai in Hamm und am 12. Mai in Köln statt.
Wer sich bis dahin allerdings gerne etwas von Bielendorfer anhören möchte, kann seinen Podcast „Alliteration am Arsch“ im Internet finden. Diesen betreibt er mit seinem Kollegen Reinhard Remfort.