Gelsenkirchen. . Beim Fischessen am Aschermittwoch blicken Gelsenkirchens Narren zurück auf die tollen Tage. Ein Fiasko blieb ihnen am Rosenmontag erspart.

Die Jecken haben nach Aschermittwoch zwar ihre närrische Sprache verloren, doch die postkarnevalistische Freude über eine gelungene Session wird gewiss noch eine Weile anhalten. Davon ist der Geschäftsführer im Festkomitee Gelsenkirchener Karneval, Hans-Georg Schweinsberg, fest überzeugt. Das Motto „Kohle geht – Tradition lebt – Karneval bebt“ hatte Brauchtum und heimische Geschichte auf den Punkt gebracht.

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Dabei wäre die Session beinahe mit einem karnevalistischen Fiasko zu Ende gegangen. „Wir mussten regelrecht mit den Experten der Feuerwehr kämpfen, damit der Zug doch noch durch Erle ziehen konnte“, denkt Schweinsberg an stürmische Zeiten zurück. Der Kampf endete bekanntlich mit dem Kompromiss, den Zugstart auf weniger stürmisch prognostizierte 15.11 Uhr zu verschieben.

Jecke am Straßenrand in Erle teilten ihr Glück

Die Jecken am Straßenrand, hatte Schweinsberg festgestellt, hätten ihr Glück geteilt mit den Aktiven im Zug und auf den Prunkwagen. Das Bergbauthema sei eindrucksvoll von den Wagenbauern dargestellt worden, ist der Geschäftsführer überzeugt.

Beim traditionellen Fischessen des Festkommitees Gelsenkirchener Karneval wurde – wie sollte es anders sein – Fisch serviert
Beim traditionellen Fischessen des Festkommitees Gelsenkirchener Karneval wurde – wie sollte es anders sein – Fisch serviert © Olaf Ziegler

Auch die acht Gesellschaften sind mit der Besucher-Resonanz in der Session zufrieden. Das wurde beim traditionellen Fischessen am Aschermittwoch in den Räumen der Awo deutlich. Bei den meisten Sitzungen hätten die Veranstalter volle Hallen gemeldet. Dabei hält Schweinsberg die gegenseitige Unterstützung der Vereine für vorbildlich. Man blicke ohne Neid auf die Erfolge des anderen und besuche sich gegenseitig bei den jeweiligen Prunk- und Galasitzungen. Tanzgruppen, die als Eigengewächse von Gesellschaften immer neue Formationen auf die Beine stellten, seien auch auf der Bühne der Konkurrenz beliebt und erfolgreich.

Kinder und Jugendliche melden sich für Tanzgarden an

Närrischer Unterstützer

Schweinsberg ist glücklich, dass Sparkasse, Volksbank und das Autohaus Basdorf den Karneval unterstützten. „Wir haben das Glück, dass in vielen Häusern das närrische Brauchtum als Ausdruck eines gesellschaftlichen Stimmungsbildes gesehen wird.“

Auch OB Frank Baranowski gehöre zu den Unterstützern. Er habe in der Session durch seine Besuche bei vielen Veranstaltungen Verbundenheit zum Karneval gezeigt.

Dass Karneval eine Sache für altgediente Narren und Traditionalisten sei, hält Schweinsberg für widerlegt: „In den meisten Vereinen melden sich Kinder und Jugendliche an, um in Tanzgarden mitzumachen.“ Die Gesellschaften litten nicht unter Nachwuchsmangel. Dabei baut der Karneval in erster Linie auf ehrenamtliche Mitarbeit seiner Mitglieder. In allen Vereinen gebe es zahlreiche Helfer und Betreuer, die den Jüngsten zur Seite stünden. Ohne ehrenamtliche Mitarbeit, glaubt Schweinsberg, wäre der Vereinskarneval schnell erledigt.

Die besten Botschafter für ausgelassenes Treiben in den verschiedenen Hallen hätten an der Spitze gestanden, seien über 100-mal auf der Bühne präsent gewesen: „Laura I. und Dennis I. haben mit ihrer Herzlichkeit und ihrem Charme die Herzen aller Narren erobert.“