Gelsenkirchen-Erle. . Eine Kundenkalender-Aktion bringt 16.000 Euro für Menschen in Not. Der Großbäcker weitet sein Filialnetz aus und betreibt 148 Verkaufsstellen.

Der bunte Jahresbegleiter hat Tradition: Produkte und Menschen rund um Malzers Backstube rückt er alle Jahre wieder ins Bild. Auch für 2019 gab es den Familienkalender, kombiniert mit Einkaufsvorteilen in Höhe von gut acht Euro. Allerdings wurde der erstmals verkauft – für 50 Cent. Am Ende des Deals zwischen Bäcker und Kundschaft stand ein echter „Lichtblick“: 16.000 Euro gehen an die Aktion, die Kinder, Jugendliche und Familien in Not unterstützt und ihnen hilft, kleinere oder große Wünsche zu erfüllen.

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„Wir hatten uns bewusst im letzten Jahr für diesen Schritt entschieden, für die Aktion Lichtblicke zu sammeln. Die Reaktion unserer Kunden war sehr positiv, die Spendenbereitschaft hoch. Viele Kunden rundeten die Beträge freiwillig nach oben auf“, sagt Oliver Hein, der im Firmensitz an der Ulrichstraße für die Unternehmenskommunikation verantwortlich ist.

Unternehmen fährt einen klaren Expansionskurs

Dort überreichte Malzers-Inhaber Hans-Joachim Scherpel die Spendensumme an Reinhard von Spankeren vom Diakonischen Werk Rheinland-Westfalen-Lippe, das mit der Caritas und den NRW-Lokalradios hinter „Lichtblicke“ steht. „Wir freuen uns, diesen Betrag übergeben zu können, damit notwendige Projekte zügig angegangen werden können“, betonte Scherpel, der als Geschäftsführender Gesellschafter mit seinem Traditionsunternehmen in den vergangenen Jahrzehnten einen klaren Expansionskurs fährt.

Malzers-Inhaber Hans-Joachim Scherpel (links)überreicht Reinhard van Spankeren vom diakonischen Werk einen Scheck über 16 000 € für die Aktion Lichtblicke.
Malzers-Inhaber Hans-Joachim Scherpel (links)überreicht Reinhard van Spankeren vom diakonischen Werk einen Scheck über 16 000 € für die Aktion Lichtblicke. © Joachim Kleine-Büning

Aktuell beschäftigt Malzers in 148 Verkaufsstellen sowie in der Produktion und Verwaltung rund 2500 Mitarbeiter, davon etwa 360 in Erle. Im Vorkassenbereich von Supermärkten ist Malzers bislang vor allem präsent, setzt aber laut Hein auch zunehmend auf Solo-Standorte. Die neueste Filiale wurde in Wesel eröffnet – mit dem Vorstoß bis an den Niederrhein betritt Malzers „Neuland“.

Die nächste Neueröffnung ist in Oer-Erkenschwick geplant. Auch auf der Firmen-Homepage wird aktiv nach neuen Ladenflächen gesucht, ebenso wie nach künftigen Auszubildenden. 70 hat der Großbäcker aktuell wieder eingestellt, bildet zunehmend auch Kräfte für die Systemgastronomie aus. Ein durchaus attraktives Berufsfeld, glaubt Hein. Viele junge Leute könnten „schnell die Führung einer Filiale übernehmen“.

Ringen um Nachwuchskräfte ist schwer

Nachwuchs rekrutiert Malzers im gesamten Ruhrgebiet und steht im Ringen um Fachkräfte von morgen im harten Wettbewerb. Zudem erschwert das Berufs-Image die Suche. „Bäcker und Verkäufer gehören mit Frisören mit fast 80 Prozent zu den unbeliebtesten Berufen bei jungen Leuten. Wir müssen auch gegen dieses Bild ankämpfen“, weiß Hein. Bei den Beschäftigten scheint das längst gelungen: Beim Focus-Voting der Top-Arbeitgeber wurde Malzers 2018 bundesweit Branchensieger in der Kategorie „mittelgroße Unternehmen“.