Gelsenkirchen. . Das Magazin Focus zählt Malzers Backstube zu Deutschlands besten Arbeitgebern. Erler Unternehmen siegt in der Sparte mittelgroße Unternehmen.

  • Der Focus prämiert in Kooperation mit einem Online-Bewertungsportal die besten Firmen
  • Malzers Backstube siegt in der Kategorie mittelgroße Unternehmen
  • Der Erler Traditionsbäcker beschäftigt rund 2400 Mitarbeiter in 150 Filialen

Bayer, Google Germany und Audi führen die Arbeitgeber-Bestenliste über alle Branchen an: Über 100 000 Mitarbeiter haben ihr Urteil gefällt und das Magazin Focus hat danach zum fünften Mal in Kooperation mit dem Online-Bewertungsportal „kununu“ Deutschlands beste Arbeitgeber ermittelt. 22 Branchen wurden bewertet. In der Gruppe „mittelgroße Unternehmen“ steht – nach weitergehender Recherche vor Ort – Malzers Backstube an der Spitze.

Hans-Jochim Scherpel ist Bäcker in vierter Generation

Die Erler sind 2017 vor „Das Futterhaus“ und „Apple Retail Germany“ eingelaufen. Sie tragen nun das Siegel „Focus Top Nationaler Arbeitgeber“.

Rund 100 Millionen Euro Umsatz (Stand 2015) macht Malzers Backstube. Am Firmensitz in Erle und in aktuell etwa 150 (zumeist Vorkassen)- Filialen in Supermärkten sind 2400 Mitarbeiter beschäftigt. Unter der Regie von Geschäftsführer Hans-Jochim Scherpel, Bäcker in vierter Generation mit Wurzeln in Wanne-Eickel, hat sich der Großbäcker rasant entwickelt, hält aber gleichzeitig die handwerkliche Backtradition hoch.

In einer Malzers-Filiale in Herne kamen die drei jungen Leute 2016 zum Einsatz (v.l.n.r.): Ali Cem Civga (20 Jahre, Praktikant), Lea Giermair (16, Azubi) und Michelle Kleinert (22, Azubi).
In einer Malzers-Filiale in Herne kamen die drei jungen Leute 2016 zum Einsatz (v.l.n.r.): Ali Cem Civga (20 Jahre, Praktikant), Lea Giermair (16, Azubi) und Michelle Kleinert (22, Azubi). © Anna Ernst

Die Branche hat ein Nachwuchsproblem. Das ist auch Malzers seit langer Zeit klar. Entsprechend konsequent steuert man gegen: „Auch wir haben damit zu kämpfen, dass gut ausgebildete Fachleute leider sehr knapp sind. Aber wir nehmen jeden ernst, respektieren die Wünsche, und jeder, der in diese Firma kommt, erhält eine Ausbildung, egal ob er den Beruf schon kannte oder Quereinsteiger ist. Und weil Bäcker und auch Bäckereiverkäuferinnen leider nicht das höchste Ansehen in Deutschland genießen und auch die Tarife nicht die höchsten sind, bieten wir übertarifliche Verdienstmöglichkeiten an, entweder durch bezahlte Überstunden oder durch Prämien für Mehrleistung oder über spezielle Karrieremodelle, so dass man innerhalb der Firma aufsteigen kann“, betont der Seniorchef im Firmen-Interview.

Entwickelt wurde eine besondere Unternehmenskultur

Christian Scherpel, Vertreter der Nachfolge-Generation ergänzt: „Es ist uns wichtig, dass es unseren Mitarbeitern gut geht. Nur dann produzieren wir erstklassig und haben sympathische Verkäuferinnen, die nicht nur kompetent verkaufen, sondern auch unseren Kunden ein gutes Gefühl vermitteln.“

Für die aktuell 104 Auszubildenden gibt es eigene Nachhilfe, Messe-Exkursionen und die Chance, im europäischen Ausland zu arbeiten. Eingebettet wurde die Ausbildung in eine besondere Unternehmenskultur. Entwickelt wurde ein Firmen-Leitbild, 600 Mitarbeiter aus allen Bereichen definieren in Workshops, „was jeden Einzelnen allmorgendlich dazu animiert, arbeiten zu gehen.“ Motivation ist der Ansatz, den das Unternehmen verfolgt, auch über Fortbildungen, Qualifizierungen in der eigenen Akademie oder betrieblicher Altersvorsorge, so Unternehmenssprecherin Nicole Preuschoff.

„Ausbildungs-Ass“ der Wirtschaftsjunioren verliehen

Landesehrenpreise und Prämierungen heimst Malzers Backstube in schöner Regelmäßigkeit ein. 2009 wurde den Erlern von den Wirtschaftsjunioren Deutschland auch das „Ausbildungs-Ass“ verliehen. Nun also die Focus-Bewertung als Branchensieger und ein neuer Impuls fürs Marketing: Auch damit, so Preuschoff, „werden wir aktiv werben.“