Gelsenkirchen-Ückendorf. . Dank Landesgeldern soll ein trister, versiegelter Hinterhof in Gelsenkirchen-Ückendorf zur Quartiersoase werden. Auch Wellensittiche profitieren.
Eine Quartiersoase im Hinterhof soll nach Planungen der Stadtentwicklungsgesellschaft an der Bochumer Straße 110 entstehen. Die notwendigen Fördermittel zur Umsetzung der Pläne wurden bereits genehmigt. 412.000 Euro fließen aus dem „Investitionspakt Soziale Integration im Quartier“ in die Umsetzung, die Stadt muss nur 45.371 Euro zuschießen.
Es geht um den derzeit komplett versiegelten Hinterhof des Hauses, der zur grünen Oase für Menschen aus der Nachbarschaft, vor allem aber für Kinder und Jugendliche, werden soll. Die Mitarbeiter von Moki (Mobile Kita) und Jugendtreff Ücky nebenan hätten bereits großes Interesse bekundet, da sie in direkter Nachbarschaft liegen und den Grünbereich daher auch mit den kleinen Kindern sehr gut nutzen könnten, erklärte Helga Sander von der Stadtentwicklungsgesellschaft.
Mitarbeiter des Bauspielplatzes üben Kritik
Weniger begeistert von den Plänen zeigte sich eine Mitarbeiterin des Bauspielplatzes, die in der Sitzung der Bezirksvertretung ihre Bedenken vortrug. „Mit uns und mit dem Jugendrat hat niemand im Vorfeld gesprochen. Hier wird ein Angebot aufgebaut, dass es auf dem Bauspielplatz in Fußweite bereits gibt. Mit Tieren, viel Grün, Küchen, Spielangeboten – und das seit 45 Jahren.“ Man befürchte Konkurrenz, zumal es jetzt schon schwer sei, genügend ehrenamtliche Mitarbeiter für den Bauspielplatz zu finden.
Man sei gern bereit, mit dem Bauspielplatz zu kooperieren, die Angebote abzusprechen, um Konkurrenz zu vermeiden, betonte im Gegenzug Helga Sander. Auch „Tausche Bildung für Wohnen“ und die Glückauf-Grundschule seien interessiert. Ohnehin sei ein Konzept auch für Anwohner aller Altersklassen vorgesehen.
Kinder sollen bei Pflege von Vögeln helfen
Rücksicht und Absprachen mit dem Bauspielplatz mahnten dennoch mehrere Bezirksvertreter bei Vorstellung der Pläne in der Sitzung an. Die Aufsicht über die Anlagen scheint bereits gesichert. Der Tierschutzverein „Hürdenwellies“, der kranke Wellensittiche pflege und schon lange ein Quartier suche, werde in die Flachbauten in dem Hinterhof einziehen, so Sander, und Kinder in die Pflege einbinden.
Die Dächer der Flachbauten sollen auch mit Nutzpflanzen begrünt werden. Diese könnten in der geplanten Outdoorküche auch vor Ort zubereitet werden, so Sander. Die Bezirksvertretung stimmte der Umsetzung der Maßnahme einmütig zu.