Horst. . Von dem schwarzen Granulat, das am 4. Februar aus dem Müllheizkraftwerk in Essen-Karnap entwich, ging laut Umweltreferat keine Gefahr aus.

Die Meldung über den Austritt von Aktivkoks-Partikeln aus dem Müllheizkraftwerk in Essen-Karnap am Montag, 4. Februar, schreckte im nahen Horst viele Bürger auf. Gestern, in der Bezirksvertretung West, gab Ludger Hymmen, Teamleiter im Gelsenkirchener Umweltreferat, jedoch Entwarnung: „Von dem Granulat ging keine Gefahr aus.“

Die SPD-Fraktion hatte das Thema als Dringlichkeitsantrag auf die Tagesordnung setzen lassen, „weil das Radio von den Warnungen der Stadt Essen berichtete, ins Freie zu gehen. Die Bürger sollten Fenster und Türen geschlossen halten“, so Fraktionssprecher Udo Gerlach. Hymmen bestätigte, dass das unmittelbare Umfeld des Kraftwerks, besonders drei Straßen auf Karnaper Gebiet, zur Vorsicht gereinigt worden seien. „Aber die Messungen des Landesumweltamtes haben ergeben, dass die Grenzwerte gefährlicher Stoffe zigfach unterschritten wurden.“ Letztlich habe sie der „normalen Hintergrundbelastung“ entsprochen, der Menschen bei einem Aufenthalt im Freien ohnehin ausgesetzt seien.

Marktplatz in Horst-Süd nach Ilse Kibgis benannt

Der Marktplatz in Horst-Süd wird nach der Horster Autorin Ilse Kibgis benannt.
Der Marktplatz in Horst-Süd wird nach der Horster Autorin Ilse Kibgis benannt. © Joachim Kleine-Büning

Ursache der Störung sei eine „unglückliche Konstellation“ gewesen: Feuchtigkeit habe in der äußersten Aktivkoks-Filterschicht für ein etwa drei Zentimeter großes Loch gesorgt, durch das das schwarze Granulat austreten konnte.

Waren sich die Verordneten da einig in ihrer Erleichterung, so sorgte die Benennung des Marktplatzes in Horst-Süd nach der Horster Autorin Ilse Kibgis (1928-2015) für Auseinandersetzungen. Während die Mehrheit von SPD, Linke und Grünen die Anregung von Heinz Kolb unterstützte – und damit auch den Beschluss fasste –, lehnten CDU, AfD und FAG es ab, dem ihrer Auffassung nach wenig attraktiven Platz bereits jetzt einen Namen zu geben. „Die Fläche sollte erst einmal vernünftig saniert und gestaltet werden, dann kann man über einen Namen reden“, so CDU-Sprecher Franz-Josef Berghorn.