Buer. . Geredet wird viel über die Erweiterung des buerschen Wochenmarkts im Robinienhof – nun wagte Gelsendienste einen Probelauf.

Alle reden über die geplante Verlagerung des buerschen Wochenmarktes in Richtung Robinienhofpassage. Siegbert Panteleit, im Auftrag von Gelsendienste verantwortlich für die Wochenmärkte, probiert’s jetzt einfach aus: Am vergangenen Samstag konnten Besucher bereits zum zweiten Mal auf dem kleinen Platz zwischen Boutique, Schneiderei und Sparkasse Lebensmittel einkaufen – und, ganz neu, im beheizten Zelt mit Sitzgelegenheiten holländische Pommes knuspern. Der Probelauf muss sich aber offenbar noch herumsprechen – der Kundenandrang war recht mäßig.

Nienhofstraße soll gesperrt werden

„Es wissen noch zu wenige, dass wir hier sind“, meinte etwa Thorn Steins, der als „Bauer Lümmel“ in der Passage Saison-Obst, Kartoffeln, frische Reibekuchen, Honig und Fruchtsäfte verkauft. „Das Interesse ist jedoch da, es sind auch schon einige Kunden wieder gekommen“, freute er sich. Problematisch für ihn sei allerdings die schlechte Beleuchtung in der dunklen Passage, die sein Warenangebot nicht so gut zur Geltung bringe. Auch seien die Preise dadurch schlecht lesbar, so dass er zwei Scheinwerfer mitbrachte.

Ziel der Wochenmarkt-Verlagerung Richtung Robinienhof ist es, Raum zu schaffen für sechs Markthallen-Parkplätze.
Ziel der Wochenmarkt-Verlagerung Richtung Robinienhof ist es, Raum zu schaffen für sechs Markthallen-Parkplätze. © Oliver Mengedoht

Alexander Herbershagen vom gleichnamigen Forellenhof in der Ried sah ebenfalls noch Luft nach oben. „Einige reagieren überrascht, wenn sie uns sehen. Das schlechte Wetter trägt auch nicht gerade zur Kauflust bei. Ich denke, das Angebot muss sich einfach noch herumsprechen“, hofft er auf bessere Umsätze an den kommenden Samstagen. Flammkuchen-Verkäufer Fred Bischop, Inhaber des „Flapi-Mobils“, war ebenfalls enttäuscht. „Ich hatte schon mit mehr Resonanz gerechnet.“

Franky Wan Hintum hingegen, niederländischer Käsehändler und Pommesverkäufer, blieb gelassen. „Wenn man irgendwo neu anfängt, braucht es halt einen langen Atem. Die ersten Verkaufstage auf dem Feierabendmarkt am Dom waren auch nicht so gut, aber jetzt läuft’s. Ich merke, dass mein Angebot hier gut ankommt, der Rest wird schon.“

 
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Kunde Peter Pauly aus Resse, der es sich auf einem der Plastikstühle im warmen Zelt gemütlich machte, stimmte zu. „Das neue Angebot ist einfach nur gut. Ich hoffe, dass es sich etabliert und mehr Kunden findet.“ Wie Udo Pohl aus Buer ist er Stammkunde von „Franky“ auf dem Feierabendmarkt und war neugierig auf den neuen Samstags-Standort.

Panteleit sind die Probleme durchaus bewusst. „Aber ich war das Reden leid und wollte den Beteiligten zeigen, dass eine Verlagerung der Stände und die Erweiterung im Robinienhof funktionieren, um Platz zu schaffen für sechs Markthallen-Parkplätze. Im Probelauf ist der Markt jetzt rund zwölf Meter Richtung Sparkasse gerückt. Ob es auf lange Sicht bei diesem Standort bleiben soll, muss dann die Politik entscheiden. Die Verwaltung hat erstmal den Probelauf genehmigt, der beweist: Wochenmarkthändler und -veranstalter sind guten Willens.“

Die Händler müssten in den ersten Wochen keine Standgebühren zahlen und sollten Kritikpunkte offen ansprechen, „damit wir es beim nächsten Mal besser machen“, so Panteleit. Handlungsbedarf sieht er in Sachen Parkplatz-Zufahrt an der Markthalle: „Wir müssen die Nienhofstraße absperren, weil sonst ein Kreisverkehr rund um den Markt entsteht. Es sollte deshalb besser bei einer einzigen Einfahrt an der De-la-Chevallerie-Straße bleiben.“