Gelsenkirchen. . Der Einfluss der Seele auf körperliche Heilung und die finanziellen Mittel, diese zu ermöglichen, waren Thema beim Empfang der Revierinitiative.
Das seelische Wohlbefinden von Brustkrebspatientinnen stand auch diesmal im Mittelpunkt des Neujahrsempfangs der Revierinitiative als Förderverein des Brustkrebszentrums an den Evangelischen Kliniken. Die Vereinsvorsitzende, Barbara Kols-Teichmann, begrüßte die zahlreichen Ehrengäste im mit 600 Gästen prall gefüllten Atrium des Hans-Sachs-Hauses, dankte für die engagierte Unterstützung der Vereinsarbeit.
Körper und Seele in Wechselwirkung
„Was ist Gesundheit? Die Summer aller Krankheiten, die man nicht hat?“ fragte sie provokant, um die Antwort nach einem Rezept zum Gesundwerden gleich selbst gab. „Der Körper kann nicht heilen, wenn die Seele nicht heilt“, und um Letztere kümmern sich vor allem die ergänzenden Vereinsangebote für Patientinnen. Untermauert wurde diese auch von Schulmedizinern längst akzeptierte These durch den Vortrag von Prof. Tobias Esch, dem Leiter des Instituts für Integrative Gesundheitsversorgung der Universität Witten/Herdecke.
Was hinter dem Selbstheilungscode steckt
Der Bestsellerautor skizzierte, was er unter dem „Selbstheilungscode“ versteht, erläuterte die Selbstheilungskräfte, die ein kranker Körper (nur) bei seelischem Wohlbefinden mobilisieren kann und die nachweisbaren Wechselwirkungen.
Sparen am falschen Ende
Der Leiter des Brustzentrums an den Evangelischen Kliniken, Dr. Abdallah Abdallah, von Beginn an der vehementeste Unterstützer des Vereins, nutzte den Empfang für einen Appell an die Gesundheitspolitiker. Gesundheitspolitik sei heute zunehmend Kostendämpfungspolitik. Unter dem Deckmantel der Qualitätsverbesserung gebe es Veränderungen, die letztlich die finanzielle Situation verschlechterten. Die Krankenhausleitungen gerieten durch die Budgetierungen und Vorgaben in einen Zielkonflikt zwischen der Verantwortung gegenüber Personal und Patienten und den Finanzvorgaben. Durchaus sinnvolle Spezialisierung von Kliniken dürfe nicht als Instrument zum Schließen von Abteilungen missbraucht werden, die Personalressourcen seien wichtig.
Es gelte vielmehr, „Massenabfertigung zu verhindern, unter denen Ärzte, Pflege und Patienten gleichermaßen leiden. Wir müssen uns am Leiden des Einzelnen orientieren“, forderte er. „Spitzenmedizin gibt es nicht zu Dumpingpreisen:“
>> Hilfe, die ankommt
Der Förderverein bietet für Brustkrebs-Patientinnen Malkurse, Vortrags- und Informationsveranstaltungen, Begleitung, Trommelgruppen und vieles mehr an. Der Verein hat ein Büro in den Ev. Kliniken, erreichbar unter 0209 1603131. Spendenkonto: Förderverein Brustzentrum, Herner Sparkasse, IBAN: DE71 4325 00300013010533.