Gelsenkirchen-Schalke. . Beim dritten Weihnachtssingen in der Veltins-Arena zeigen sich die 34.000 Fans gut aufgelegt und stimmgewaltig – bei frostigen Temperaturen.
Was anderswo streng verpönt ist, hier haben 34.000 die Arena in einen Konzertsaal verwandelt und das verbotene Lied angestimmt, mitgesungen und beklatscht: „Last Christmas“ von Wham. Allerdings auch das „Hallelujah“ und vor Latein machten sie sich auch nicht bange. Das „Gloria in excelsis deo“ war volltönend und textfest.
Früh schon an diesem Nachmittag füllten sich die dunklen Ränge mit immer mehr Familien zum inzwischen dritten Weihnachtssingen. Die über 20 Titel gab es vorsichtshalber per Liedheft oder Teleprompter auf dem Video-Würfel zum Mitlesen und -singen. Traditionelle wie moderne deutsch- und englischsprachige Lieder wechselten sich in den gut eineinhalb Stunden ab.
Tannenbäume besetzen leere Ränge
Für die passende Atmosphäre sorgten die frostigen Temperaturen kurz vor dem anstehenden Biathlon-Event in der Arena, die zahlreichen Tannenbäume, die nicht besetzte Kurvenbereiche füllten, und die hunderten Chormitglieder aus der Region zur Verstärkung der familienweise angereisten Fans, die diesmal keinen Sport geboten bekamen.
Langes Warmsingen war nicht notwendig, auch die Hände applaudierten die Fans sich umgehend warm für die Darbietungen der Gäste im Innenraum. Stadionsprecher Dirk Oberschulte-Beckmann präsentierte nach und nach die Stars. Der Essener Starkoch ist wohl eher aus Fernseh-Shows bekannt, doch hier bewies er mit deutlich souligem Einschlag bei „Let it snow“ auch sein musikalisches Talent.
Der Newcomer hat Helene Fischer-Erfahrung
Rauchig-kratzig dagegen sang sich Ben Zucker in die Herzen der Gelsenkirchener, angekündigt als „Newcomer des Jahres“, „Aufsteiger des Jahres und dafür ausgezeichnet mit der Goldenen Henne“, außerdem mit Helene Fischer auf Stadion-Tournee. Unabhängig davon machte er den Zuhörern und Mitsängern schon einmal Lust auf mehr und ließ die Handy-Lichter rundum leuchten. Gleich nach der Pause zeigte die Arena das volle Programm und ließ per Smartphone die La Ola rund um das Oval laufen, eine Riesenstimmung setzte ein.
Schlag auf Schlag folgte die Weihnachtsgeschichte von Erwin Kremers und der „diametralen Sechs“ und das gemeinsame Steigerlied mit Solo-Trompeten-Einstieg.
>>> Der Ohrwurm von 1984im Fadenkreuz
- „Last Christmas“ hat Wham 1984 eingesungen. Nur in der ersten Zeile taucht ein Verweis auf Weihnachten auf. George Michael starb mit 53 Jahren am ersten Weihnachtstag 2016.
- Mit der Kampagne „Whamageddon“ wollte der britische Sender „Absolute Radio“ in diesem Jahr „Last Christmas“ wirklich den Strom abstellen. Ende offen.