Gelsenkirchen. . Jede Menge Kohle und jede Menge Arbeit, aber stets auch Leid, schufen die Zechen über und unter Tage in Gelsenkirchen. Ein Rückblick.
14 Zechen – gab es in Gelsenkirchen: Von A wie Alma bis Z wie Zeche Wilhelmine Viktoria. 1848 wurde der erste Schacht der Zeche Dahlbusch abgeteuft, im Jahr 2008 stellte mit dem Bergwerk Westerholt die letzte Zeche im Stadtgebiet inklusive Buer ein. In der Zwischenzeit wuchs das Revier, erblühten Gelsenkirchen und Buer, lieferten das Fundament für das deutsche Wirtschaftswunder.
Aber nicht nur jede Menge Kohle und jede Menge Arbeit schufen die Zechen über und unter Tage in der Stadt. Verbunden war der Bergbau auch stets mit Leid. Bis in die 60er Jahre kroch der Kohlenstaub jenen, die vor Kohle arbeiteten, in die Lungen und raubten ihnen den Atem. Und immer wieder ließen Kumpel in der Grube ihr Leben bei schweren Unglücken wie 1891 auf Hibernia, 1950 auf Dahlbusch und 1984 auf Consolidation.
Förderung im Bergwerk Hugo begann 1873
Das Bergwerk Hugo, benannt nach dem Essener Kaufmann Hugo Honigmann, begann 1873 mit der Kohleförderung. Zu Spitzenzeiten, in den 1970er Jahren, wurden hier 3,5 Millionen Tonnen Kohle gefördert. In den 90ern ging Hugo einen Verbund mit Consolidation ein, 1997 mit Ewald. 1998 folgte die Schließungsverkündung.
Neben Schacht 2 und dem „Kleinen Museum“ in einer Wohnung der Schüngelbergsiedlung zur Pflege der Erinnerungskultur steht heute auf dem Hugo-Gelände ein Biomassepark. Entwickelt wird hier auch ein außerschulischer Lernort für Kinder mit Grünlabor – Stichwort Bildung zur nachhaltigen Entwicklung.
Fluch und Segen der Kohle
Geblieben sind vom Bergbau aber nicht nur neu belebte Zechenanlagen und Erinnerungsorte. Auch die Geländeabsenkungen – am Grenzgebiet zwischen Herten und Gelsenkirchen sowie rund um Consol um die 20 Meter – bleiben uns erhalten. Auf ewig. Die Kohle bleibt Fluch und Segen zugleich.