Gelsenkirchen. . Gelsenkirchener Autor Klaus-Peter Wolf schwimmt weiter auf der Erfolgswelle. Am 29. Dezember zeigt das ZDF die Verfilmung von „Ostfriesenblut“.

Bei Anruf Mord? Fast! Aber der Täter lässt kurz ab von seinem Opfer. „Ich lege einfach mal den Stift hin“, lacht Krimi-Bestsellerautor Klaus-Peter Wolf, als wir den gebürtigen Gelsenkirchener am Telefon in seiner Wahlheimat im ostfriesischen Städtchen Norden erreichen. Der 64-Jährige liegt nämlich gerade in den letzten Zügen beim Dichten an seinem dritten „Dr. Sommerfeld“-Roman. Nur eines von vielen Projekten, an denen der viel beschäftigte Autor in diesen Tagen arbeitet.

Besonders fiebert Klaus-Peter Wolf derzeit dem 29. Dezember entgegen. Denn dann flimmert die zweite Verfilmung eines Ostfriesen-Krimis im ZDF über den Bildschirm. Und zwar an einem Samstag zur besten Sendezeit um 20.15 Uhr. Nach dem erfolgreichen Serienauftakt mit „Ostfriesenkiller“ 2017 setzt das ZDF nun die Krimi-Reihe mit „Ostfriesenblut“ fort. Auch diesmal spielt die prominente Schauspielerin Christiane Paul die Rolle der eigenwilligen Ermittlerin Ann Kathrin Klaasen.

Ehefrau Bettina Göschl summt die Filmmelodie

Autor Klaus-Peter Wolf verfolgte die komplette Verfilmung Stück für Stück: „Ich habe einen Beratervertrag, bin ständig eingebunden.“ Vor wenigen Tagen erst stimmt er mit dem Team die Filmmusik ab: „Meine Frau Bettina Göschl summt die Melodie, die dann wie eine Erkennungsmelodie in dem Film auftauchen wird.“ Jetzt, wo der Film im Kasten ist, rief er seinen Produzenten an. „Ich habe dem gesagt: Du machst einen Dichter sehr glücklich.“

Nicht selbstverständlich im Konzert zwischen Autoren und Filmemachern: „Es gibt Schriftsteller, die erkennen ihren Stoff im Film gar nicht mehr wieder.“ Auch am dritten Ostfriesen-Krimi „Ostfriesensünde“ dreht das ZDF bereits.

Erste Verfilmung hatte „Wahnsinnsquote“

Den Film wird sich der Autor gemeinsam mit Freunden anschauen: „Die erste Verfilmung hatte ja eine Wahnsinnsquote, da ist der Druck schon groß, wie der nächste Teil ankommt.“

Der Erfolgsdruck ist natürlich auch bei den Büchern groß, die bislang allesamt zu Spiegel-Bestsellern avancierten. Am 20. Februar erscheint der nunmehr 13. Ostfriesenkrimi unter dem Titel „Ostfriesennacht“. Wie immer spielen die Geschichten im Norden, aber auch in Gelsenkirchen, der Heimatstadt des Autors. Dass auch seine zahllosen Fans dem Erscheinungstag entgegenfiebern, hört und liest Wolf nicht nur. „Nein“, sagt er nicht ohne Stolz, „es liegen bereits heute rund 100.000 Vorbestellungen vor.“ Gerade überlege der Fischer Taschenbuchverlag, ob er die Startauflage nicht gleich von 200.000 Exemplaren auf 250.000 erhöhe.

Christiane Paul spielt Kult-Kommissarin

Das Personal, es bleibt das gleiche: Die Kult-Kommissarin ist ebenso dabei wie Kommissar Weller, wie Rupert oder der pensionierte Kripochef Ubbo Heide. Im Mittelpunkt des neuen Krimis steht ein archaischer Konflikt zwischen Vater und Tochter: „Ein Serienkiller schleicht durch die Urlaubsorte und attackiert Frauen in ihren Ferienwohnungen. Da, wo sie sich eigentlich sicher fühlen.“ Kommissar Weller befürchtet, sein zukünftiger Schwiegersohn könnte der Mörder sein. Oder ist er nur eifersüchtig auf den Mann? Wolf verspricht Spannung: „Der Leser weiß lange nicht, ob Weller den Richtigen jagt oder ob er sich einfach verrannt hat?“

Weil in fast jedem Roman auch Gelsenkirchen Spielstätte ist, wird das ZDF bald auch im Revier drehen. Und der Bestseller-Autor selbst wird schon über Weihnachten zurück in die alte Heimat reisen: „Ich werde Freunde und Verwandte treffen.“ Und spätestens 2019 aus seinem neuen Buch vorlesen.

<<<Der Autor und seine Erfolge

  • Klaus-Peter Wolf wurde 1954 in Gelsenkirchen geboren und lebt inzwischen seit 2003 in seiner Wahlheimat, dem ostfriesischen Städtchen Norden. Seine Ostfriesenkrimis entwickelten sich rasch zu Kultbüchern, die die Bestsellerlisten eroberten.
  • Seine Bücher wurden in 24 Sprachen übersetzt und mehr als 10 Millionen mal verkauft.