Gelsenkirchen. In Gelsenkirchen-Rotthausen wird Freeway-Rider-Rocker Reiki auf dem Heimweg erstochen. Vom Täter fehlt weiterhin jede Spur.
Rund sieben Wochen nach der Tat kann die Staatsanwaltschaft Essen noch keinen neuen Ermittlungsstand zu einem Tötungsdelikt in Gelsenkirchen präsentieren, der weiter viele offene Fragen mit sich bringt.
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Am 13. Oktober wurde in Rotthausen der 63-jährige Freeway-Rider-Rocker Reiki am Fuße des Grünwegs an der Wembkenstraße erstochen. Unmittelbare Zeugen der Tat gibt es nicht, nur den Hinweis aus der Nachbarschaft auf eine Limousine, die mit hohem Tempo vom Tatort davongefahren sein soll und in der mehrere Personen gewesen sein sollen.
Abschiedsfeier auf Clubgelände
Der Beerdigung von Johannes R. am 10. November auf dem Rotthauser Friedhof ging eine Abschiedsfeier der Riders auf dem Clubgelände voraus. Auf Facebook nahm der Club mit vielen Bildern und dem Posting „Wir trauern um unseren Bruder & Freund Reiki, der feige ermordet wurde!“ Abschied.
Zuvor, so berichteten Anwohner am Tag nach der Tat gegenüber unserer Redaktion, soll es einen lautstarken Streit auf der Straße gegeben haben. Die Stelle, an der der schwer verletzte Reiki lag, ist aus den umliegenden Häusern kaum einzusehen und wird einzig von einer Laterne einige Meter weiter schwach ausgeleuchtet.
Anwohner hatte den blutenden Mann gefunden
Ein Anwohner hatte den verblutenden 63-Jährigen auf dem Gehweg liegend aufgefunden. Der Mann hatte noch versucht, Reiki bei Bewusstsein zu halten. "Bleib bei mir, bleib bei mir", rief der Gelsenkirchener dem Rocker immer wieder zu, während er den Sterbenden in seinen Armen hielt. Trotz sofortiger notärztlicher Versorgung und Reanimation durch die alarmierten Rettungskräfte, verstarb der kräftige Mann noch vor Ort.
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Die mit diesem Fall beauftragte Staatsanwältin, Valeria Sonntag, erklärte auf Nachfrage unserer Redaktion, dass die Ermittlungen weiter liefen, es aber bisher keine neuen Erkenntnisse zu dem oder den Tätern und dem Motiv gäbe. Warum Reiki, der gerade auf dem Heimweg von einer Feier der "Freeway Riders Badland" war, erstochen wurde, bleibt weiterhin im Dunklen.
Rider’s Sprecher Frank „Franky“ Fröhlich erklärte, dass der Getötete „wohl Probleme mit Nachbarn gehabt“ habe. Worum es dabei genau ging, sei unklar. Fröhlich vermutete Streit wegen zu lauter Musik und Ruhestörung. Dem Vernehmen nach, so der Sprecher, habe es Drohungen gegen den in Rotthausen beheimateten Johannes R. gegeben.
Wochenlang hatten viele Menschen aus der Nachbarschaft und vom Rockerclub Dutzende Kerzen und Blumen an die Stelle gelegt, an der der 63-Jährige sein Leben verlor. Um die improvisierte Gedenkstätte zumindest vor dem Regen zu schützen, hatten Freunde von Reiki ein Zelt gespannt.