Gelsenkirchen. Der am Freitag in Gelsenkirchen getötete 63-Jährige, war laut Polizei Mitglied des MC Freeway Riders. Im Netz trauert der Club um ihn.
In Gelsenkirchen-Rotthausen ist es Freitagnacht offenbar zu einem tödlichen Verbrechen gekommen. Ein 63-Jähriger wurde erstochen. Wie die Polizei am Sonntag auf Nachfrage bestätigt, war der Mann Mitglied des Rockerclubs Freeway Riders. Auf der Facebook Seite des Gelsenkirchener Chapters nahm der Club mit Bildern und dem Posting „Wir trauern um unseren Bruder & Freund Reiki, der feige ermordet wurde!“ Abschied.
Bislang halten sich Polizei und Staatsanwaltschaft vorsichtig zurück mit ihrer Einschätzung. Noch sind die Umstände, die zum Tod des 63-Jährigen geführt haben, völlig unklar. Basierend auf Berichten von Augen- und Ohrenzeugen, gehen die Ermittler am Samstagmorgen zunächst einmal davon aus, dass wenige Stunden zuvor -- etwa zwischen Mitternacht und 0.30 Uhr ein Streit zwischen mehreren Männern ein tödliches Ende nahm.
Nachdem die Beamten von einem Anwohner alarmiert wurden, der den 63-jährigen mit Stichverletzungen auf einem Grünstreifen -- nahe einer Kleingartenanlage -- entdeckte, eilten die Einsatzkräfte zur Wembkenstraße im Gelsenkirchener Süden.
"Der Gelsenkirchener mit deutscher Staatsangehörigkeit verstarb trotz sofortiger notärztlicher Versorgung und Reanimation noch vor Ort", erklären Polizei und Staatsanwaltschaft in einer gemeinsamen Erklärung am Samstagvormittag. Ein Anwohner, der direkt am Tatort wohnt, berichtete im Gespräch mit unserer Redaktion, dass er kurz nach der Tat zu dem Schwerverletzten geeilt sei - er habe versucht, den blutenden Mann bei Bewusstsein zu halten. "Bleib bei mir!" habe er geschrien und das Opfer im Arm gehalten. Doch kurz darauf verstarb der 63-Jährige aufgrund der erlittenen Verletzungen.
Laut Aussagen der Anwohner habe er in der Nachbarschaft des Tatorts gelebt und sei als freundlicher, unauffälliger Mann bekannt gewesen. Er habe schon lange in Rotthausen gelebt. Die Anwohner reagierten geschockt auf den Tod ihres langjährigen Nachbarn. Sie werden alle in den kommenden Tagen von der Polizei befragt und in ihren Briefkästen entsprechende Anschreiben finden.
Dunkle Limousine soll sich vom vermeintlichen Tatort entfernt haben
Die nun eingesetzte Mordkommission steht zwar noch ganz am Anfang ihrer Ermittlungen, dennoch teilen die Behörden mit, dass es zuvor einen lauten verbalen Streit zwischen mehreren "vermutlich männlichen Personen" gegeben haben soll. Einige Zeugen hätten darüber hinaus übereinstimmend berichtet, dass sich im Verlauf dieses Geschreis eine dunkle Limousine, die wohl mit drei Männern besetzt war, unmittelbar nach den Streitigkeiten vom Tatort in Richtung Wiehagen/Innenstadt entfernt haben soll.
Für die Beantwortung aller weiteren Fragen zu Motiv, Tätern und Tathergang müssten nun die Ermittlungen abgewartet werden.
Gerüchte, es könnte sich bei den mutmaßlichen Tätern um Angehörige der am Ende der Wembkenstraße beheimateten "Freeway Riders Badland" handeln, gab es bereits am Samstag. Anwohner aus der Nachbarschaft äußerten diesen zunächst nicht näher belegten Verdacht, weil sich am Samstagmittag mehrere Männer mit ihren Motorrädern und in Kutten des Rockerclubs am Tatort aufhielten. Tatsächlich hatte es in der als Vereinsheim genutzten Kneipe in der Nacht von Freitag auf Samstag auch eine Feier gegeben.
Polizei Gelsenkirchen sucht Zeugen
Die Gelsenkirchener Polizei sucht nun nach Zeugen, die Angaben zur Tat, dem Fahrzeug, dessen Insassen und/oder deren Aufenthaltsort machen können: 0209/365-8240 (Kriminalwache). (mit kim)