Gelsenkirchen. . Nach dem gewaltsamen Tod von Clubmitglied „Reiki“ (63) hatten Anwohner gemutmaßt geäußert, es handele sich um eine Fehde zwischen Rockern.

Die Rocker des Freeway Rider’s MC wehren sich gegen Mutmaßungen aus der Anwohnerschaft in Rotthausen, dass der gewaltsame Tod ihres Mitglied Johannes R. (63) Freitagnacht auf das Konto eines oder mehrerer Mitglieder ihres Motorradclubs gehen könne. „Nur weil ein paar Anwohner den vagen Verdacht geäußert haben“, sagte Rider’s Sprecher Frank „Franky“ Fröhlich, „heißt das nicht, dass das auch so ist.“

Nach Angaben des Clubs habe der Getötete „wohl Probleme mit Nachbarn gehabt.“ Worum es dabei genau ging, sei unklar. Fröhlich vermutete Streit wegen zu lauter Musik und Ruhestörung. Dem Vernehmen nach, so der Sprecher weiter, habe es deswegen Drohungen gegen Johannes R. gegeben.

Limousine ist am Tatort gesehen worden

Auf Seiten der Staatsanwältin Valeria Sonntag, zuständig für Kapitalverbrechen, und der Gelsenkirchener Polizei, gibt es in dem Fall noch keine weiteren Erkenntnisse. Die Polizei hat am Montag mit einer Hundertschaft und einem Hubschrauber das Tatortgebiet nach Spuren abgesucht – Ergebnisse gebe es noch keine, wie Polizeisprecher Torsten Sziesze sagte.

„Reiki“, wie der verstorbene 63-jährige Rotthauser genannt wurde, ist in der Nacht zu Samstag nahe einer Kleingartenanlage an der Wembken-straße mit stark blutenden Stichwunden von einem Anwohner gefunden worden und trotz aller Bemühungen und Reanimation eines herbeigerufenen Notarztes noch vor Ort verstorben.

Freitagabend hatte Johannes R. die als Vereinsheim genutzten Kneipe nahe des Tatorts besucht, um Freunde und Bekannte zu treffen. In der Gaststätte hatte eine Feier stattgefunden. Die Ermittler gehen davon aus, dass es am Samstagmorgen - zwischen Mitternacht und 0.30 Uhr - an dem Grünstreifen nahe der Kleingartenanlage zu einem Streit mit tödlichen Ausgang gekommen ist. Zeugen berichteten, dass sich im Verlauf des Geschreis eine dunkle Limousine mit vier Männern (ursprüngliche Angabe: drei Insassen) in Richtung Wiehagen/City entfernt haben soll. Drei Männer sollen hinter dem Fahrer auf der Rückbank gesessen haben.

Motorradclub plant Beisetzung des Kumpels

Johannes R. gehörte seit etwa acht Jahren dem Hattinger Chapter der Freeway Rider’s an, galt als ruhig und unauffällig und hatte innerhalb des Clubs keine Funktionen oder Posten übernommen. Das Opfer hat nach Angaben der Freeway Rider’s zwei Söhne und eine Töchter, alle erwachsen. Der Motorradclub will jetzt auf die Hinterbliebenen zugehen, um sich die Erlaubnis für eine „standesgemäße Beisetzung“ auf einem Gelsenkirchener Friedhof zu holen.