Buer. . Aufbruchstimmung in Buer: In Kürze starten zwei neue Cafés, auch der Einzelhandel belebt sich mit Neueröffnungen.

Zu wenig Auswahl, zu viele Leerstände: Die Kritik an der Situation des Einzelhandels und der Gastronomie in Buer, sie ist groß. Doch es tut sich was in der City. „Es kribbelt“, umschreibt Udo (Ole) Siemienski, Vorsitzender der Werbegemeinschaft, die Entwicklungen vor Ort: Im Dezember eröffnen gleich zwei neue Cafés, zudem erweitert die Biobäckerei Backbord ihr Ladenlokal Anfang 2019 um weitere Café-Plätze, und „Villa Hygge“ startet Anfang nächsten Monats mit einem „Body-and-Soul“-Ableger auf der Domplatte.

Wo sich früher klassische Kneipengänger im „Check-Point“ an der Nienhofstraße gegenüber vom Markt zuprosteten, wird Mitte Dezember die Kaffeerösterei „Odiba“ ein weiteres 100-Quadratmter-Café in Betrieb nehmen. „Das Konzept übernehmen wir von unserem Standort Goldbergplatz“, so Inhaber und Betreiber Josef Bathen.

„Odiba“ und „Café Krone“ eröffnen noch im Dezember

Das „Café Krone“ soll Anfang Dezember in Betrieb gehen. Dort stehen neben Kuchen und Snacks auch Prosecco und Champagner auf der Karte.
Das „Café Krone“ soll Anfang Dezember in Betrieb gehen. Dort stehen neben Kuchen und Snacks auch Prosecco und Champagner auf der Karte. © Olaf Ziegler

Ein vollwertiges Frühstück, Kuchen, Keksspezialitäten, Snacks und frisch gebrühte Kaffeevariationen sollen dort – und auf der Außenterrasse – serviert werden. Damit wird ein monatelanger Leerstand an zentraler Stelle beseitigt.

In der ersten Dezemberwoche will Juwelier Alfred Weber sein „Café Krone“ an der Blindestraße öffnen. Dort stehen Kuchen, (Heiß-)Getränke, Snacks, und Alkoholisches auf der Karte – von Prosecco bis Champagner. „Wir wollen uns damit bewusst absetzen und andere Gastronomien nicht stören“, so Weber.

Auf Komfort setzt die Bäckerei Backbord, wenn sie 2019 das seit Langem leerstehende Ladenlokal nebenan mitnutzen wird: „Wir wollen den Cafébereich erweitern, auch im beengten Hinterraum für mehr Platz sorgen“, erklärt Bettina Schink, Vertriebsleiterin.

Die Dekoartikel-Kette „Nanu-Nana“ ist nun auch in Buer vertreten.
Die Dekoartikel-Kette „Nanu-Nana“ ist nun auch in Buer vertreten. © Olaf Ziegler

Filiale von „Nanu-Nana“

Fans von Deko-Artikeln haben unterdessen seit Kurzem mit „Nanu-Nana“ an der unteren Hochstraße eine weitere Anlaufstelle erhalten. Immobilien-Eigentümerin Dorothee Decker hatte zwar eigentlich geplant, für das Lokal über zwei Ebenen einen Café-Betreiber zu finden, der im Erdgeschoss frische Waren verkauft und oben bewirtet. „Aber das hat leider nicht geklappt. Die Interessenten, die sich gemeldet haben, scheuten am Ende ein Café im Obergeschoss, obwohl es eine riesige Fensterfront hat.“ Nanu-Nana hat „auf Probe“ einen befristeten Mietvertrag mit Verlängerungsoption unterschrieben. Für ihr 500-Quadratmeter-Obergeschoss erwägt sie ein Großraumbüro für kleinere Start-up-Unternehmen.

Bett-, Nachtwäsche, Handtücher und Körperpflege-Produkte bilden das Sortiment des „Villa Hygge“-Ablegers am Russellplatz, den Inhaberin Dunja Beer Anfang Dezember eröffnet. Erst im Mai war sie mit ihrem Interieur- und Kleidungssortiment von dort in ein größeres Lokal zur unteren Hochstraße umgezogen, hatte den alten Standort „aber nicht aus der Hand gegeben, um das Bild der Domplatte mitbestimmen zu können.“

Händler und Initiative „#466“ sehen Buer im Aufwind

„Toll, dass sich in Buer wieder etwas tut“, sieht Werbegemeinschafts-Chef Siemienski in den Neuentwicklungen eine Aufbruchstimmung, die er auch auf den „Rundumschlag“ der Werbegemeinschaft (WG) zurückführt, Händler, Immobilieneigentümer, Gastronomen sowie die Initiative „#466“ „unter einen Hut“ zu bringen. Tatsächlich verzeichne die WG vermehrt Eintritte aus diesen Bereichen.

„Wenn wir alle an einem Strang ziehen, können wir Buer wieder nach vorne bringen“, ist er überzeugt. Dazu will er auch die WG mit überarbeiteter Homepage und einem Veranstaltungsflyer fürs ganze Jahr „neu erfinden“. Zudem soll die Doppelbelegung von Terminen mit mehreren Veranstaltungen durch frühzeitige Absprachen vermieden werden.

„#466“-Mitinitiator Alfred Weber freut sich unterdessen, „dass wir mit unseren Aktivitäten offenbar etwas in Buer in Bewegung gebracht haben. Die Leute sehen, dass es endlich wieder ein Stückchen vorwärts geht und ziehen mit.“