Buer. . Politiker diskutieren darüber, wie sie den Wunsch nach Nachtruhe und Nachtleben regeln können. Verwaltung will sich in Nachbarstädten umhören.

Die Innenstadt soll zu einem beliebten Treffpunkt für alle Bueraner werden. „Wir hatten in diesem super Sommer gerade am Donnerstag extrem hohe Besucherzahlen auf der Domplatte“, berichtet Thomas Robbin vom Referat Stadtplanung in der Bezirksvertretung Nord. Ziel müsse es sein, für die nächste Sommersaison eine tragfähige Lösung für die Innenstadt zu schaffen.

Tragfähig heißt in diesem Zusammenhang: Die immer wieder aufkeimenden Konflikte zwischen ruhebedürftigen Anwohnern und feierfreudigen Gästen sollen möglichst ausgeräumt werden – auch, und vor allem wenn die häufig in die Diskussion gebrachte Gastromeile Hagenstraße doch in die Realität umgesetzt worden ist.

Nachtruhe versus Nachtleben

Ein kleiner Schritt in die Richtung wurde jetzt bereits vollzogen: Am Lokal ohne Namen hat die Stadt inzwischen genehmigt, dass die Gäste auf der Straße – oder besser: auf der Fensterbank sitzend – ihr Getränk verzehren dürfen.

Die SPD-Fraktion hatte im Bezirk Redebedarf zum Thema „Nachtruhe versus Nachtleben“ angemeldet. Schnell kristallisierte sich heraus, dass es ein parteiübergreifender Wunsch ist, einen City-Manager in der Innenstadt zu etablieren. „Wir sind in Gesprächen“, erläuterte Ole Siemienski, der Vorsitzende der Werbegemeinschaft. Allerdings sei die Finanzierung nicht einfach. Wie berichtet, hat die Stadt 50 000 Euro in den Haushalt für die Stelle eingestellt. Weitere 50 000 Euro müssen von Privaten kommen. „Eine kleine Gruppe von Geschäftsleuten muss eine hohe Summe stemmen“, erläuterte Robbin. Er zeigte sich, aber genau wie Siemienski, „positiv gestimmt“, dass das Vorhaben zeitnah klappen könnte.

Mehr Veranstaltungen in der Innenstadt

„Wenn der City-Manager kommt, wird es noch mehr Veranstaltungen in der Innenstadt geben“, ist SPD-Fraktionschef im Stadtnorden, Dominic Schneider, überzeugt. „Wir sollten auch darüber nachdenken, ob wir die buersche City nicht zu einem urbanen Gebiet erklären sollten“, so Schneider. „Wir werden uns in den Nachbarstädten informieren, wie man dort mit Beschwerden von Anwohnern in der Innenstadt umgeht“, versprach Robbin.

Wobei Andreas Est (CDU) der Überzeugung ist, „dass man den Konflikt nicht lösen kann“. Er empfiehlt den Anwohnern, entweder „Ohropax zu nehmen oder mitzufeiern.“

Ole Siemienski hingegen bat nicht nur um Verständnis in der Bevölkerung, sondern auch um Unterstützung bei der Verwaltung: „Wir können die Innenstadt nur beleben, wenn wir das Problem in den Griff bekommen.“