Gelsenkirchen. . CDU und Grüne äußern sich zum Baustellenmanagement in Gelsenkirchen. Optimierungsbedarf sehen sie unter anderem in Sachen Bürgerinformation.

Sperrungen und Umleitungen begegnen in Gelsenkirchen aktuell nicht nur Autofahrern. Auch Fußgänger und Fahrradfahrer sind zum Beispiel an der Rotthauser Straße davon betroffen. Der Ärger über die zahlreichen Baustellen im Stadtgebiet ist auch in der Politik zu spüren. Sowohl die CDU als auch die Grünen haben deshalb Stellung zum Baustellenmanagement der Stadt bezogen.

CDU-Politiker zählt Beispiele auf

„Das Stadtbild ist aktuell geprägt von einer sehr großen Zahl an Baustellen,“ stellt Peter Röttgen, CDU-Fraktionschef im Bezirk Mitte, fest. Eine Autofahrt von Süd nach Nord und umgekehrt werde zu einer echten Herausforderung. Er zählt Beispiele auf. Einspuriges Fahren auf der Kurt-Schumacher-Straße an der Kreuzung Grillostraße, Bismarckstraße/Kreuzung Magdeburger Straße: Einrichtung einer Baustellenampel, Uechting­straße: Einrichtung einer Baustellenampel, Grothusstraße: Sperrung der Auffahrt zur A42 in Richtung Duisburg ...

„Mehr Fingerspitzengefühl und Weitsicht“

„Es macht schon Sinn, besonders zur Ferienzeit mehr Baustellen einzurichten als sonst, doch erwarte ich hierbei etwas mehr Fingerspitzengefühl und Weitsicht. Was augenblicklich den Verkehrsteilnehmern zugemutet wird, ist beträchtlich und hätte anders geplant werden müssen,“ meint Röttgen. Das derzeitige Baustellenmanagement sei in weiten Teilen optimierungsbedürftig. „Ich befürchte, dass mit Ende der Ferien die Verkehrsteilnehmer die Quittung dafür bekommen.“

Entscheidungen schwer verständlich

Die Grünen fordern eine besser nachvollziehbarere Planung von Baustellen im Stadtgebiet. „Viele Bürger verstehen die Entscheidungen der Bauverwaltung nicht, warum zum Beispiel die Sperrung der Bahnbrücke an der Küppersbuschstraße zugelassen wird, wenn gleichzeitig auf der Wilhelminenstraße eine Großbaustelle eingerichtet ist, die die Wilhelminenstraße in Richtung Stadt zur Sackgasse macht“, meint Jan Dworatzek, Sprecher der Partei.

Im Verkehrsausschuss sei dafür ein Sachstandsbericht beantragt worden, wie Mirco Kranefeld, verkehrspolitischer Sprecher für die Ratsfraktion der Grünen, mitteilt. Er hofft, darin eine Erklärung für das Vorgehen der Stadt bei der Einrichtung der Baustellen zu finden. „Wir fordern eine transparentere und frühzeitige Bürgerinformation über die Maßnahmen des Baustellenmanagements“, sagt Kranefeld.

Dass dies in Einzelfällen gelinge, habe sich zuletzt an der Ebertstraße gezeigt. „Das grundsätzliche Problem ist für uns jedoch der chronische Personalnotstand in der Bauverwaltung, der sich auch beim Radwegebau, der Stadtplanung oder der Schulsanierung wiederholt zeigt.“

Grüne fordern mehr Transparenz

Die Grünen fordern die Bauverwaltung daher dringend zum Handeln auf. Das gilt auch im Bezug auf schwer nachvollziehbare Baustellenentscheidungen. „Das Vertrauen in das Funktionieren kommunaler Verwaltung ist heute nicht mehr selbstverständlich und genau deshalb ist es für unsere Stadt von großer Bedeutung, dass die Verwaltung mit mehr Transparenz für das Vertrauen der Stadtgesellschaft wirbt“, so Dworatzek. Er fordert deshalb, Bürger besser über Baumaßnahmen zu informieren.

>> Info: Maßnahmen gefordert

Die Ratsfraktion der Grünen stellt im Verkehrsauschuss zwei Anträge: Ein Sachstandsbericht soll Auskunft über die Gründe der Sperrung der Wilhelminenstraße geben und ob und wann Anwohner und Einzelhändler darüber informiert wurden.

Die Verwaltung soll zudem Maßnahmen zur Verbesserung des Baustellenmanagements prüfen. Um Personalengpässe zu überbrücken, fordern die Grünen die Einstellung von Werkstudenten.