Gelsekirchen-Altstadt. . Linken setzen Veranstaltungsreihe „Roter Freitag“ in Gelsenkirchen fort. An vier Terminen geht es unter anderem um die Situation der Pflegekräfte.

Der „Rote Freitag“ geht in die nächste Runde: Am Mittwoch stellten die Gelsenkirchener Linken zusammen mit Vertretern der Jugendorganisation der Partei, Rotes Gesocks, das neue Programm vor. Parteipolitisch prominent besetzt, wird es wieder nicht nur um aktuelle Entwicklungen gehen. Auch ein Blick über die Grenzen Gelsenkirchens und ein griechischer Abend über den Erfinder des Volkstanzes Sirtaki sind geplant.

„Wir wollen eine feste Institution schaffen und den offenen Austausch fördern“, erklärt Jonas Selter vom Roten Gesocks. Im Werner-Goldschmidt-Salon sind Interessierte deshalb willkommen: „Wir laden alle herzlich ein, zu sagen, wo der Schuh drückt. Wir wollen, dass die Leute ihren Senf dazugeben“, so Selter weiter. Er betont ausdrücklich, dass die Abende keine Werbeveranstaltung der Partei seien, sondern in erster Linie der Information und Diskussion dienten.

Mehr Steuergelder müssten hier ankommen

Sahra Wagenknecht (Die Linke), hier beim Wahlkampfauftritt in Bochum 2017, ist Mitbegründerin der Initiative „Aufstehen“.
Sahra Wagenknecht (Die Linke), hier beim Wahlkampfauftritt in Bochum 2017, ist Mitbegründerin der Initiative „Aufstehen“. © Dietmar Wäsche

Trotzdem geht es in der ersten Veranstaltung am kommenden Freitag um die linke Sammlungsbewegung „Aufstehen“, an deren Gründung Bundeslinkenchefin Sahra Wagenknecht maßgeblich beteiligt war. Unter dem Label vereinen sich Politiker verschiedener Couleur sowie Unterstützer aus allen Gesellschaftsschichten und erarbeiten gemeinsame Positionen. Ziel ist es, zusammen etwas zu verändern.

Veränderung, das fordern auch die Veranstalter des Roten Freitags. „In Gelsenkirchen wird zu wenig gemacht, um Perspektiven bereitzuhalten“, sagt Selter. Besonders offensichtlich sei das an bei flaschensammelnden Rentnern oder Kinder ohne warme Winterkleidung zu erkennen. Stadtverordnete Bettina Angela Peipe sucht die Lösung der Probleme an höherer Stelle: „So lange hier nicht genug Steuergelder ankommen, ändert sich nichts.“

Susanne „Susi“ Neumann
Susanne „Susi“ Neumann © Thomas Schild

Über China und den Sirtaki-Erfinder

Offen ansprechen, was nicht gut läuft: Das sollen Betroffene bei den Freitagsveranstaltungen. Und über mögliche Lösungen diskutieren. Deshalb widmet sich auch ein Termin dem Thema Pflege. „Es gibt so viele Leute, die in der Pflege komplett vergessen sind“, sagt John Petschek, Rotes Gesocks, und spielt damit auf den harten Arbeitsalltag vieler Pflegekräfte an. Sie können an dem Abend mit Linken-Bundestagsabgeordneter und Pflegeexpertin Sylvia Gabelmann über ihre Situation sprechen.

China ist Thema beim 200-sten Marx-Geburtstag

In den weiteren Veranstaltungen steht weniger die aktuelle Lage im Fokus. Passend zum 200. Geburtstag von Kommunismusbegründer Karl Marx geht es am 30. November um das sozialistisch geprägte China und den Ansatz der Regierung dort, Armut entgegenzuwirken.

Den Abschluss der Reihe bildet schließlich ein bunter griechischer Abend. Mikis Theodorakis, bekannt vor allem als Komponist, hat sich erfolgreich gegen Diktatur und rechte Politik in Griechenland gewehrt. Sein Leben soll nun die Gelsenkirchener inspirieren. Denn, wie Peipe betont, „Gelsenkirchen hat mehr verdient als ein Erstarken rechter Kräfte“.

>>>Info: Programm und Gäste beim Roten Freitag

Der erste Termin der Veranstaltungsreihe ist am 19. Oktober. Autorin Susanne „Susi“ Neumann stellt dort die Sammlungsbewegung „Aufstehen“ vor.
Am 16. November referiert Sylvia Gabelmann, MdB, über die Pflege, am 30. November geht es um die Entwicklung von China. Gast: Patrick Köbele, DKP. Die letzte Veranstaltung ist dem griechischen Volkshelden Mikis Theodorakis gewidmet. Sie findet am 14. Dezember statt.

Alle Veranstaltungen starten um 19 Uhr im Werner-Goldschmidt-Salon, Wildenbruchstraße 15-17. Eintritt frei.