Horst. . Auf dem Weg vom Gemeinde- zum Pfarrzentrum St. Hippolytus erhielt das Gebäude drei Zugänge, eine Akustikdecke für Chorproben und ein Notenarchiv.

Die „heilige“ Zahl drei: Sie war keine Vorgabe bei der Umgestaltung des Gemeindezentrums St. Hippolytus zum Pfarrzentrum. Und doch fügt es sich, dass die Begegnungsstätte der drei (!) Gemeinden künftig – richtig: drei Eingänge haben wird. Der repräsentativste mit Windfang samt bodentiefen Fenstern ist gerade fertiggestellt, nun entsteht noch eine Rampe. Damit liegen die Arbeiten nach dem Start im Februar nahezu im Zeitplan. Und die öffentliche Begehung am 6. Oktober kann wie geplant stattfinden.

Dass jeder Zugang nur Gläubigen einer bestimmten Gemeinde vorbehalten bleibt, ist natürlich Unsinn in Zeiten des Pfarrei-Entwicklungsprozesses, wo St. Hippolytus, St. Laurentius und Liebfrauen zusammenwachsen sollen, weil ja auch Kirchen bzw. Gemeindezentren aufgegeben werden. „Das Pfarrzentrum wird von der gesamten Pfarrei genutzt. Bei drei Eingängen kommen sich die Besucher nicht so ins Gehege“, meint Bauleiter und Kirchenvorstandsmitglied Gregor Schultheis.

Fiebern der Eröffnung des umgestalteten Pfarrzentrums Anfang 2019 entgegen: Pfarrgemeinderatsvorsitzender Berthold Hiegemann, Kirchenvorstandsmitglied Gregor Schultheis, Pfarrer Wolfgang Pingel und Verwaltungsleiter Ralf Berghane (von links).
Fiebern der Eröffnung des umgestalteten Pfarrzentrums Anfang 2019 entgegen: Pfarrgemeinderatsvorsitzender Berthold Hiegemann, Kirchenvorstandsmitglied Gregor Schultheis, Pfarrer Wolfgang Pingel und Verwaltungsleiter Ralf Berghane (von links). © Joachim Kleine-Büning

Während sich der Zugang für Mobilitätseingeschränkte auf dem Parkplatz hinter der Kirche befindet, wurde neben dem alten Eingang an der Industriestraße ein weiterer im Kellerbereich – der Jugendetage – geschaffen.

Akustikdecke

Auch der Innenbereich mit seinen 780 Quadratmetern Grundfläche auf zwei Ebenen ist kaum wiederzuerkennen. Der einstige Saal für 80 Personen wurde durch zwei Anbauten so vergrößert, dass nun bis zu 130 Personen untergebracht werden können – Flügel inklusive. „Der Raum erhielt eine Akustikdecke, weil hier der Pfarrei-Kirchenchor und der Junge Chor Beckhausen proben werden. Bislang haben sich die Sänger immer in Liebfrauen getroffen“, so Pfarrer Wolfgang Pingel.

© Joachim Kleine-Büning

Eine neue Heimat finden die Notenblätter sämtlicher Chöre: „Im Keller entsteht ein Notenarchiv, das etliche Tonnen Papier fassen muss; darüber hinaus gibt’s einen Internetzugang, damit Sänger Noten auch auf Privat-Tablets laden können“, berichtet Schultheis. Die acht Kellerräume sind ausgelegt auf bis zu 100 Personen; die Etage erhielt zudem eine neue WC-Anlage.

Budget wurde mit 360000 Euro nahezu eingehalten

Um das Gebäude fit zu machen für einen größeren Andrang, wurden mehrere Erdgeschoss-Räume zu einem größeren für bis zu 40 Personen zusammengelegt. Die Küche punktet mit einer mobilen Thekenanlage. „Hier werden aber nur Speisen angerichtet, damit keine Konkurrenz zur umliegenden Gastronomie entsteht. Denn wir wollen die Räume auch vermieten, solange wir sie nicht benötigen“, betont Projektleiter und Pfarrgemeinderats-Chef Berthold Hiegemann.

Insgesamt investiert die Pfarrei, unterstützt vom Bistum mit einem Zuschuss und einem zinslosen Darlehn, rund 360 000 Euro und hält damit das Budget nahezu ein. Fast ein Wunder angesichts unliebsamer Überraschungen wie zu hohes Grundwasser und Baumwurzeln, die den Anschluss an die Entwässerung behinderten. Vergangenheit! „Wir sind froh, dieses Etappenziel erreicht zu haben“, so Pingel.

>> INFO-BOX: ÖFFENTLICHE BEGEHUNG

Interessierte sind am Samstag, 6. Oktober, 15 bis 18 Uhr, zu einer Begehung des gesamten umgestalteten Pfarrzentrums St. Hippolytus, Industriestraße, eingeladen.

Bauleiter Gregor Schultheis führt durch die Baustelle und erläutert Besonderheiten zur Nutzung und Gestaltung.