Gelsenkirchen-Horst. . Das St.-Hippolytus-Gemeindezentrum wird erweitert, um Platz zu schaffen für Verbände aus der Pfarrei – nachdem Standorte geschlossen wurden.

Zwei Schritte vor, einer zurück: So mag die Umsetzung der 2015 angekündigten Umstrukturierung der St.-Hippolytus-Pfarrei aus der Ferne wirken. Der Umbau des Gemeindezentrums für Pfarreizwecke, er blieb bislang aus. Geschlossen wurden auch weder die St.-Laurentius-Kirche in Horst-Süd noch das St.-Marien-Gotteshaus in Essen-Karnap. Hintergrund: Sieben Monate brauchte es, bis die Stadt grünes Licht für die Umgestaltung des Zentrums an der Industriestraße gab. Zudem hat das Haus Marienfried als möglicher Träger von Senioren-Wohnungen in der St.-Laurentius-Kirche mit Denkmalschutz-Auflagen zu kämpfen. Nun aber scheint der Knoten endlich durchschlagen.

„Wir haben Ende 2017 einen Architekten-Wettbewerb für das Gotteshaus durchgeführt, bei dem die vier Teilnehmer die Vorgaben der unteren Denkmalbehörde zu beachten hatten. Dazu zählt etwa die Wiedererkennbarkeit des Kirchenraums“, so Gregor Schultheis, im Pfarreientwicklungs-Prozess zuständig für die Koordination der Baumaßnahmen. Konkret bedeutet dies: Chor-, Orgelbereich und Taufkapelle, das Mosaik im Altarraum und die Kirchenfenster sollen erhalten bleiben.

So könnte die St.-Laurentius-Kirche nach den Plänen des Büros „zwo+ Architekten“ in Bochum aussehen. 
    
So könnte die St.-Laurentius-Kirche nach den Plänen des Büros „zwo+ Architekten“ in Bochum aussehen.    

Architektenwettbewerb

Am Ende entschied sich das 16-köpfige Preisgericht – bestehend aus Vertretern von Gemeinde, Denkmalpflege, Bauordnungsamt und Gelsenkirchens Ex-Stadtbaurat und Staatssekretär Michael von der Mühlen a.D. als Leiter – für den Entwurf des Bochumer Büros „zwo+ Architekten“, das bereits die Hasseler Markus-Kirche zu Wohnzwecken umbaute. Demnach könnten nach einem Sakristei-Abriss und Anbau auf 1500 Quadratmetern Nutzfläche 30 Wohnungen à 44 und 62 Quadratmeter entstehen.

Ob die Pläne tatsächlich umgesetzt werden, ist offen. „Der Verein Haus Marienfried muss nun alles auf Wirtschaftlichkeit prüfen. Nur wenn sich das Projekt rechnet, wird sich der Vorstand dafür aussprechen“, betonte Pfarrer Pingel, der sich seiner Doppelfunktion als Vorsitzender des Vereins und des Kirchenvorstands bewusst ist.

Gemeinde- wird zum Pfarrzentrum umgebaut

Klar ist hingegen, dass die rund siebenmonatigen Umbauarbeiten am Gemeindezentrum Industriestraße mit einem Investitionsvolumen von rund 350 000 Euro ab 15. Februar beginnen sollen. Ziel ist es, ausreichend Räume für alle kirchlichen Vereine, Verbände und Chöre der Pfarrei zu schaffen, die nach der Schließung von St.-Laurentius- und St.-Marien-Kirche sowie des Liebfrauen-Gemeindezentrums eine neue Heimat benötigen. „Die Gläubigen in St. Hippolytus müssen also zusammenrücken“, so Pingel.

Dazu wird der Saal von derzeit 70 auf 120 Personen erweitert und m it einer Akustikdecke ausgestattet, so Berthold Hiegemann, Pfarrgemeinderats-Vorsitzender. Die bisherige Küche soll durch eine neue, auf Gastronomie ausgerichtete an anderer Stelle ersetzt werden, um Räume auch an Auswärtige vermieten zu können. Schließlich erhält das Gebäude noch einen weiteren Haupteingang samt Rampe an der Parkplatz-Seite.