Gelsenkirchen. . Steinkäuze sind die kleinste Eulenart in Gelsenkirchen. Weil es nur noch wenige von ihnen gibt, bringt die Kreisjägerschaft nun Nistkästen an.
Der Steinkauz steht auf der Liste der gefährdeten Tierarten. In Gelsenkirchen gehört viel Glück dazu, Spuren einer der kleinen Eulen zu finden. „Wir liegen auf jeden Fall unter einem Dutzend Brutpaare“, sagt Stefan Lacher, Vorsitzender der Kreisjägerschaft Gelsenkirchen.
Seine Mitstreiter und er würden das gerne ändern. Und weil die Zahl der Steinkäuze unter anderem deshalb zurückgeht, weil die Vögel kaum noch Nistmöglichkeiten finden, hängen die Jäger dort, wo es sich anbietet, Brutkästen auf.
Im Stadtsüden würde sich der Mechtenberg anbieten
Zum Beispiel in Beckhausen nahe der Flurstraße. Dort haben die Häuslebauer bereits gewerkelt und drei Nistkästen aufgehängt. Auch in Scholven, Resse, Hassel und Schaffrath sollen Steinkauzwohnungen installiert werden. Im Stadtsüden, so Lacher, würde sich der Mechtenberg anbieten, denn dort gibt es rund um die Pferdekoppeln gute Voraussetzungen. Allein: Einen Nachweis von Steinkäuzen gibt es dort schon lange nicht mehr. Bliebe also die Hoffnung, dass junge Tiere auf der Suche nach Revieren dort landen.
Ihr Lebensraum liegt nahe beim Menschen
„Steinkäuze brauchen Insekten und Mäuse“, sagt Lacher. Auch Regenwürmer stehen auf dem Speiseplan der Eulen, die mit nur etwa 20 Zentimetern Körpergröße ungefähr so groß wie eine Singdrossel sind. Ihr Lebensraum liegt nahe beim Menschen. Extensiv genutzte Flächen wie Streuobstwiesen und Viehweiden zum Beispiel eignen sich gut, denn dort können die Käuze auch am Boden jagen – so lange das Gras nicht zu hoch wächst. „Er mag kurzgehaltene Vegetation“, sagt der Waidmann.
In der Natur brüten Steinkäuze in Baumhöhlen, wie sie zum Beispiel in Kopfweiden zu finden sind. Deshalb hat die Kreisjägerschaft mehrfach Setz- und Pflegeaktionen durchgeführt. Allerdings: Die Höhlen sind auch bei anderen Tieren beliebt, zum Beispiel beim Steinmarder. Und weil der sich in letzter Zeit stark vermehre, werde es auf dem Wohnungsmarkt wieder eng, so Lacher.
Flächen, die nicht für den Ackerbau genutzt werden
Weil es auch in Scheunen und anderen menschlichen Bauten immer weniger Ein- und Ausflugmöglichkeiten gibt, müssen nun also Nistkästen her. Und im besten Fall einfach mehr Flächen, die nicht für den Ackerbau genutzt werden.
Die Jäger nehmen derweil die Fressfeinde der kleinen Eulen aufs Korn, denn Fuchs und Marder haben sich mit dem Stadtleben gut arrangiert und nehmen auf der Jagd keine Rücksicht auf Artenschutz.