Gelsenkirchen. . SPD, CDU und Grüne stimmen der Verwaltungsvorlage zu. Das bedeutet: Gelsenkirchen wird auf absehbare Zeit zwei neue Hallenbäder bekommen.
- Grünes Licht für ein neues Bäderkonzept in Gelsenkirchen
- SPD, CDU und Grüne stimmen Verwaltungsvorlage zu
- Rat entscheidet am 11. Oktober in der Bäderfrage
Es sieht so aus, als befände sich die jahrelange Debatte um die Zukunft der Bäder in Gelsenkirchen auf ihrer Zielgeraden.
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Nachdem die Verwaltung am Montag ihre Beschlussvorlage öffentlich gemacht hatte, haben die Fraktionsvorsitzenden von SPD, CDU und Grünen (Klaus Haertel, Wolfgang Heinberg und Peter Tertocha) am Dienstag, 18. September, auf einer gemeinsamen Pressekonferenz im Hans-Sachs-Haus verkündet, dem Konzept in der Ratssitzung am 11. Oktober fraktionsübergreifend zuzustimmen: „Wir können verkünden: Es steigt weißer Rauch auf!“
Zwei neue Hallenbäder für Gelsenkirchen
Damit dürfte klar sein, dass Gelsenkirchen zwei neue Bäder bekommt. Der größere Neubau, ein modernes Familienbad inklusive 50-Meter-Becken, soll neben dem jetzigen Sport-Paradies am Berger Feld hochgezogen werden. Den finalen Standort für das zweite Hallenbad lässt die Vorlage offen: entweder neben dem jetzigen Zentralbad (ehemalige Polizeiinspektion Süd) – oder aber neben dem Freibad im Revierpark Nienhausen.
Wolfgang Heinberg (CDU) macht deutlich, dass seine Fraktion eindeutig für die Beibehaltung des Standorts Zentralbad eintritt: „Ein neues Zentralbad muss zentral sein, und das ist es im Revierpark nicht.“ Auch Peter Tertocha (Grüne) bevorzugt diese Variante.
Derweil bezeichnet sich Klaus Haertel (SPD) selbstironisch als „bösen Buben“. Denn seine Partei ist es, die Nienhausen als Möglichkeit zumindest prüfen lassen will. Da das dortige Freibad vom RVR betrieben wird, könnte „eine gemeinsame Sache“ die Kosten für die Stadt drücken. Für diese Prüfung bleiben sechs Monate. Das ist der Kompromiss.
Stimmen aus den Fraktionen
Im Sportausschuss am 26. September, der als erstes über die Vorlage der Verwaltung zu befinden hat, werden die drei Fraktionen einen Antrag einreichen, die Vorlage in jenem Punkt zu ändern. Binnen sechs Monaten also, so steht es im Antrag, „soll die Verwaltung prüfen, unter welchen Bedingungen ein solches Hallenbad am Standort Revierpark Nienhausen alternativ realisierbar wäre“.
Einig sind sich die drei Fraktionschef in der Zeitfrage: Priorität soll der Neubau am Sport-Paradies bekommen. Ist der fertig, wird das alte Bad daneben geschlossen. Dann soll der Neubau im Stadtsüden entstehen, gefolgt von der Schließung des Zentralbads. Acht bis zehn Jahre dürften vergehen, bis das komplette Projekt abgeschlossen ist, schätzt Tertocha.
Mindestens 50 Millionen kosten die neuen Bäder
Dennoch: „Gleichzeitig werden die beiden Bäder nicht gebaut“, bekräftigt Heinberg. Wohl auch, um die Kosten möglichst auf viele Haushaltsjahre zu verteilen, wie Klaus Haertel mit einem Kopfnicken bestätigt. Insgesamt dürften beide neuen Bäder zusammen mindestens 50 Millionen Euro verschlingen. Sichtlich auch ein wenig stolz verkündeten die drei Fraktionschefs ihre Einigung, die ihnen viele in den vergangenen Monaten nicht mehr zugetraut hatten.