Gelsenkirchen. . Sie strahlen Ruhe und Gelassenheit aus: Die Trampeltiere in der Zoom-Erlebniswelt haben es dem Techniker besonders angetan. Obwohl sie spucken.

Klaus Fleiss kennt sich bestens aus in der Zoom-Erlebniswelt. Wenn er durch Afrika, Alaska oder Asien wandert, hält er die Augen immer offen und guckt überall ganz genau hin. Dabei fällt sein scharfer Blick weniger auf Affe, Eisbär und Co., sondern auf Pleiten, Pech und Pannen, genauer, auf Stätten, die nicht mehr ganz in Ordnung sind.

Klaus Fleiss nimmt die technischen Zustände der einzelnen Anlagen unter die Lupe. Er gehört zum Technik-Team des Zoos und ist verantwortlich für den Bereich Instandhaltung. Aber natürlich: Auch die tierischen Bewohner liegen dem Mann aus Gelsenkirchen am Herzen. Sein Lieblingstier ist das Trampeltier in der Erlebniswelt Asien.

Klaus Fleiss überwacht die Technik im Zoo

Sein fünfköpfiger Mitarbeiterstab ist für den Zoo, aber auch für die Instandhaltung der Bäder verantwortlich. Das Büro von Klaus Fleiss befindet sich aber im Verwaltungsgebäude des Bismarcker Zoos. Seit elf Jahren wirft der gebürtige Gelsenkirchener sein strenges Auge auf alle technischen Installationen, kümmert sich um Fremdfirmen, die beauftragt werden müssen, teilt die eigenen Handwerker wie Schreiner oder Schlosser ein.

Die Trampeltiere in der Zoom-Erlebniswelt haben normalerweise ein gelassenes Gemüt. Werden sie verärgert, können sie aber auch beißen, treten und spucken.
Die Trampeltiere in der Zoom-Erlebniswelt haben normalerweise ein gelassenes Gemüt. Werden sie verärgert, können sie aber auch beißen, treten und spucken. © Olaf Ziegler

Und ab und zu wirft er auch ein liebevolles Auge auf die Anlage der Trampeltiere. Warum ausgerechnet die Trampeltiere? „Nun“, lächelt Fleiss, „weil sie so wunderbar ruhig, gelassen und ausgeglichen sind.“ Das übertrage sich dann durchaus auch auf den Beobachter. Spricht’s, und reicht seinen Lieblingen ein paar knusprige alte Brötchen. Die Tiere stehen aufgereiht nebeneinandere am Zaun, recken die Hälse und greifen vorsichtig nach dem Brot. Gelassen mümmeln und sabbern sie vor sich hin. Echte Gemütstiere eben.

Lange Wimpern dienen als Schutz vor der Witterung

Auch Pfleger Markus Kirchberg ist gut Freund mit den gutmütigen Wüstenschiffen und reicht noch ein paar harte Brote. Trampeltiere sind erkennbar an ihren zwei Höckern, die sie von den Dromedaren, die nur einen Höcker haben, unterscheiden.

Außerdem zieren ihre Augen besonders lange Wimpern, die sie in freier Wildbahn gegen die Witterung zu schützen. Kirchberg weiß: „Trampeltiere haben in der Regel die Ruhe weg, sie können aber auch beißen und treten.“ Und, Achtung, wenn ihnen etwas nicht passt, dann spucken sie auch zielgenau.

Die Tiere haben verschiedene Charaktere

Meistens aber gucken sie den Menschen eher so an, als würden sie leise vor sich hin grinsen. Chef im Ring ist der einzige Hengst der Herde aus fünf Stuten und einem Jungtier. „Der Hengst ist definitiv der dominanteste“, sagt Tierpfleger Kirchberg, er habe auch einen deutlich breiteren Kopf als die Damen.

Trockenes Brot fressen die Trampeltiere besonders gerne. Geduldig warten die Tiere, während Klaus Fleiss die Brötchen gerecht unter ihnen verteilt.
Trockenes Brot fressen die Trampeltiere besonders gerne. Geduldig warten die Tiere, während Klaus Fleiss die Brötchen gerecht unter ihnen verteilt. © Olaf Ziegler

Charakterköpfe seien die Trampeltiere allemal: „Dadurch vor allem kann ich sie gut unterscheiden.“ Das eine Tier sei schmusig und liebe es, gestreichelt zu werden, das andere sei eher zurückhaltend, das dritte sei nur kontaktfreudig, wenn der Mensch mit Futter wedle.

Wie gerade Besucher Klaus Fleiss. Als der rote Brötcheneimer endgültig leer ist, da trollen sich auch die Trampeltiere wieder. Der Techniker aber, er wird sie wieder besuchen, seine Lieblingstiere.