Gelsenkirchen. . Auszubildende Jacqueline Kraiczi liebt im Gelsenkirchener Zoo die kleinen Erdmännchen, weil sie stets gut gelaunt wirken und zusammen halten.
Einer steht immer aufrecht da. Einer passt immer auf. Auch auf den Besuch, der sich gerade neugierig der Anlage nähert. Wie ein Wächter hockt das kleine Erdmännchen auf seinem Felsen, während die 14-köpfige Familie zu seinen Füßen auf dem Erdboden herum wuselt. „Ach, sind die süß“, seufzt Jacqueline Kraiczi, die 19-jährige Auszubildende in der Zoom-Erlebniswelt. Die junge Mitarbeiterin durchläuft in diesen Monaten sämtliche Abteilungen bei den Stadtwerken und hat bis Ende des Jahres ihr Büro in der Zoo-Verwaltung bezogen. Ihre absoluten Lieblingstiere sind die Erdmännchen.
Eine wunderbare Gruppendynamik
Zoom-Tierpflegerin Christina Kirchberg lächelt. Sie kann die Liebe zu den kleinen Gesellen, deren Heimat die afrikanische Savanne ist, nur zu gut verstehen. „Die Erdmännchen haben einfach ein sonniges Gemüt und irgendwie immer gute Laune.“ Und nicht nur das zeichnet die putzigen Raubtiere aus: „Sie haben eine wunderbare Gruppendynamik, halten gut zueinander.“
Das hat auch die Auszubildende beobachtet: „Die Erdmännchen passen richtig aufeinander auf.“ Nun gut, wenn gerade fette Mehlwürmer und köstliche Insekten serviert werden, dann entstehen auch schon mal kleine Raufereien. Jacqueline Kraiczi wandert immer mal wieder zur Anlage der kleinen Männchen, die auch bei den Zoo-Besuchern besonders beliebt ist.
Lebende Mehlwürmer – eine Delikatesse
Diesmal stellt die Auszubildende uns ihre Lieblingstiere hautnah vor. „Bewaffnet“ mit einer ganzen Dose von lebenden Mehlwürmern darf die junge Mitarbeiterin auf die Anlage – und ist sofort umringt von den kleinen, hellbraun-gestreiften Säugern. Für ein paar fette Happen verlieren die meisten der quirligen Männchen erstaunlich schnell ihre Scheu und fressen dem Gast förmlich aus der Hand. Jacqueline Kraiczi, die angehende Industriekauffrau, strahlt: „Die sind wirklich mega-süß und total neugierig.“
Mit Bellen warnt der Wächter vor Feinden
Die 19-Jährige ist fasziniert, wie offen die langbeinigen, zarten Tierchen mit den dunkel umrandeten Augen und der spitzen Schnauze auf Menschen zugehen: „Die sind gar nicht scheu.“ Geselligkeit lieben sie, sind meistens zu mehreren unterwegs.
Vor allem dann sind sie so gar nicht zurückhaltend, wenn’s Futter gibt, weiß auch Tierpflegerin Christina Kirchberg: „Erdmännchen bekommen morgens vor allem Obst und Gemüse, später dann Insekten und Kleinsäuger.“
Auch im Zoo steht zumeist ein Erdmännchen „Schmiere“, möglichst auf einer Anhöhe, um den besten Überblick zu haben. Derweil können sich die anderen mit dem Fressen vergnügen. Wenn in der freien Wildbahn Feinde auftauchen, das sind dann meistens Raubvögel, warnt der Wächter mit einem bellenden Laut. Ihren Namen haben die possierlichen Tiere deshalb, weil sie gerne in Erdhöhlen unterwegs sind und weil sie sich immer wieder, Menschen gleich, aufrecht auf zwei Beine stellen.
Erdmännchen-Senior hat 14 Jahre auf dem Buckel
Erdmännchen-Freundin Jacqueline Kraiczi kann gar nicht genug von den quirligen Gesellen bekommen. Nach ein paar Minuten hat auch der „Oppa“ der Anlage mitbekommen, dass was los ist im Bau und kommt gemächlich angeschlurft. Das älteste Erdmännchen im Zoom hat bereits stattliche 14 Jahre auf dem Buckel. Auch mit ihm, weiß Pflegerin Christina Kirchberg, geht die ganze Gruppe sehr sorgsam um.
Auch der langsame und schon etwas struppig anmutende Senior bekommt noch ein paar Mehlwürmer ab, dann verlässt die Auszubildende wieder ihre kleinen Lieblinge. Sie hat definitiv einen bleibenden Eindruck hinterlassen.
>> Info: Die Öffnungszeiten und die Tickets
Wer die putzigen Erdmännchen in der Zoom-Erlebniswelt kennenlernen möchte: Der Zoo an der Bleckstraße 64 in Bismarck hat bis September täglich von 9 bis 18.30 Uhr seine Pforten für die Besucher geöffnet.
Erwachsene zahlen 21,50 Euro, Kinder bis 12 Jahre 14 Euro, Schüler/Studenten 16 Euro. Ermäßigte Preise gibt es beim WAZ-Familientag am 2. September.
Info: zoom-erlebniswelt.de