Gelsenkirchen. . AGR muss nach dem Brand auf der Zentraldeponie Emscherbruch in Gelsenkirchen ein Brandschutzkonzept vorweisen. Grüne fordern schnelles Handeln.
„Alle fünf Brände in den vergangenen zwei Jahren im Revisionslager der Zentraldeponie Emscherbruch sind auf Selbstentzündung zurückzuführen“, sagt Andreas Winnemöller, Sprecher der Bezirksregierung in Münster. Eine Glasscherbe, die Spraydose, ein Spiegelstück – bei direkter Sonneneinstrahlung kann das gebündelte Licht ein Feuer auslösen.
25 000 Tonnen Siedlungs- und Hausabfälle dürfen in dieser vom Regierungspräsidenten genehmigten Nebenanlage der Zentraldeponie zwischengelagert werden. „Für maximal zwölf Monate“, sagt Winnemöller. Zudem müsse jede Abfall-Anlieferung, die ursprünglich direkt in den Verbrennungsöfen des RZR landen sollte, in Münster gemeldet werden. „Wir überprüfen die Chargen regelmäßig“, sagt Winnemöller.
Dennoch hat die Bezirksregierung ihre Konsequenzen aus dem Brand am vergangenen Montag gezogen: „Wir fordern von der AGR (Abfall-Entsorgungs-Gesellschaft Ruhrgebiet), ein erweitertes Brandschutzkonzept zu erstellen“.
Die Befürchtungen der Anwohner, dass verunreinigte Brandasche oder Löschwasser den Boden belasten könnten, teilt Winnemöller nicht. „Die Brandasche muss ins RZR gebracht werden, das Löschwasser wird über ein Drainage-System erfasst und anschließend in einer eigenen Behandlungsanlage gesammelt“.
Politik zeigt sich verärgert
Überrascht, ja zum Teil auch verärgert, über den erneuten Brand zeigen sich die Mitglieder des Umweltausschusses. Patrick Jedamzik (Bündnis 90/ Die Grünen) hatte die beiden Brände im März und Juni 2018 zum Anlass genommen, das Thema im letzten Ausschuss ausgiebig zu besprechen. „Die von der AGR versprochenen Umbaumaßnahmen wie die Verlegung des Revisionslagers müssen eher greifen als im Herbst“, sagt er.
Er wolle das Thema im nächsten Umweltausschuss, der am Dienstag, 18. September, im Rathaus Buer tagt, erneut auf die Tagesordnung setzen lassen. „Ich möchte, dass die AGR uns detaillierte Zahlen vorlegt, wieviel Müll dort lagert und wie lange er dort liegt“, erläutert Jedamzik. Die CDU, so Ausschuss-Mitglied Werner Klaus Jansen, habe ein ähnliches Ansinnen. „Wir fordern Antworten von der AGR auf das Wie und Warum“.
Keine neuen Antworten
„Handlungsbedarf“ sieht auch der Ausschussvorsitzender Manfred Leichtweis (SPD). Allerdings möchte er zunächst mit der Verwaltung abstimmen, ob es Sinn macht, das Thema Zentraldeponie noch einmal im Ausschuss zu diskutieren. „Wir laufen Gefahr, dass wir uns im Kreis drehen, keine neuen Antworten bekommen“, erklärt er etwas resigniert.