Gelsenkirchen-Resser-Mark. . Der Umweltausschuss diskutiert über Brände auf der Deponie Emscherbruch. Entsorger AGR hat die Kontrollen erhöht und will das Lager verlegen.

„Müssen wir uns daran gewöhnen, dass es alle drei Monate auf der Deponie im Emscherbruch brennt?“, fragt Patrick Jedamzik (Bündnis 90/ Die Grünen) am Dienstagnachmittag etwas provokativ im Ausschuss für Umwelt und Klimaschutz. In den letzten beiden Jahren hatte es insgesamt vier Mal im sogenannten Revisionslager gebrannt. Dort wird Siedlungsmüll zwischengelagert, wenn die Bunker an den Verbrennungsöfen des RZR in Herten überfüllt sind.

„Die Bevölkerung im Umfeld wird langsam nervös“, erklärt der Ausschussvorsitzende Manfred Leichtweis (SPD). Um weitere Verunsicherungen zu vermeiden, hat die AGR jetzt Konsequenzen gezogen.

Lager am Fuße der Deponie

Bis zum Herbst soll das Revisionslager von der Spitze der Halde an den Fuß verlegt werden. „Dort ist die Sauerstoffzufuhr nicht so exponiert wie oben auf dem Berg“, erläutert AGR-Sprecher Jürgen Fröhlich. Das neue Lager wird nicht nur von Bodenwällen umgeben, sondern auch von diesen unterteilt. Diese sollen im Notfall ein Übergreifen der Flammen auf eine große Fläche verhindern. Beim Brand am 7. Juni hatten sich die Flammen über eine Fläche von 1000 Quadratmetern verbreitet.

An dem neuen Lager, das direkt hinter dem Verwaltungsgebäude eingerichtet wird, sei eine feste Wasserversorgung vorhanden. „Zudem werden Löscheinrichtungen und eine Kameraüberwachung installiert. „Zurzeit laufen die Arbeiten zur Herrichtung der Fläche“, so Fröhlich.

Kontrollen erhöhen

In der Zwischenzeit will die AGR die Kontrollen am Revisionslager erhöhen. „Außerhalb der Betriebszeiten wird der Wachdienst einmal in der Stunde am Lager vorbeifahren“. Zusätzlich werde der Bereich mit nichtbrennbaren Materialen abgedeckt und zusätzliche Löschwassercontainer werden am Lager bereitgestellt.

Eine 100prozentige Sicherheit gibt es allerdings nicht. Obwohl Siedlungsabfälle – also Sperrmüll und ähnliche Abfälle – keine problematischen Materialen enthalten sollten, landen immer wieder gefährliche Materialen in diesem Müll. Bei der AGR geht man davon aus, dass eine explodierende Spraydose, die nicht im Siedlungsabfall landen dürfte, den Brand am 7. Juni ausgelöst hat.